AIDS-Medikamente können HIV-Verbreitung einschränken
Experten fordern Bildungsmaßnahmen und Gratis-Kondome in Entwicklungsländern
Forscher von der Nationalen Universität Taiwan haben herausgefunden, dass die Verabreichung von AIDS-Medikamenten an HIV-Infizierte die Weitergabe des Virus reduzieren kann. Das erweist sich als effektiver Weg die Epidemie einzuschränken.
1997 begann Taiwan mit der Abgabe kostenloser moderner, hocheffektiver antiretroviraler Medikamente an HIV-infizierte Personen. Seitdem hat sich die Infektionsrate halbiert. Die Raten anderer sexuell übertragener Krankheiten – Syphilis und Gonorrhoe – blieben konstant. Das beweist, dass die Medikamente zu einer Verbesserung der Situation führen und nicht nur die Verhaltensveränderungen der Betroffenen.
Studie um Studie hat gezeigt, dass die modernen antiretroviralen Medikamente HIV-Infizierte am Leben erhalten, indem sie das Niveau der Viren im Körper unterdrücken. Ob diese Behandlung aber auch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Krankheit reduziert, war Gegenstand heftiger Diskussionen. Die neue Studie liefert dafür den stärksten Beweis. Unabhängige Experten fordern demgemäß eine sofortige Abgabe der antiretroviralen Präparate in Entwicklungsländern. Sie gestehen aber ein, dass auch andere Kontrollmaßnahmen, wie Bildung und kostenlose Kondome, notwendig seien, um die weltweite Infektionsrate von fünf Mio. Menschen pro Jahr zu reduzieren.
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