Herzschrittmacher der lernen kann – moderne Technik erstmals bei MHH-Patient angewendet

In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erhielt jetzt ein Patient erstmals neue Software für seinen Herzschrittmacher, ohne dass das Gerät ausgewechselt werden musste.

Das Verfahren wird derzeit an fünf Kliniken deutschlandweit vorgenommen. Möglich ist die nicht invasive Software-Aufrüstung durch spezielle Herzschrittmacher, die seit zwei Jahren auch in der MHH eingepflanzt werden. Der Vorteil: Neue Funktionen lassen sich so ohne weitere Operation im Schrittmacher einrichten – in diesem Fall eine spezielle Diagnostik, die eine bestimmte Herzrhythmus-Störung, das Vorhofflimmern, aufzeichnet. Gleichzeitig ermöglicht die Software eine gezielte Therapie, um die Rhythmusstörungen zu unterdrücken.

Dr. Maximilian Pichlmaier, Oberarzt in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der MHH, sagt: „Das war der erste Eingriff dieser Art im Großraum Hannover. Wir können so Episoden von Vorhofflimmern kontinuierlich aufzeichnen, vorbeugend neue Therapien zur Rhythmus-Kontrolle simulieren und dann mit einer individuell angepassten Behandlung die Schlagfrequenz der Herzkammern stabilisieren. Eine solche Feinabstimmung war bislang nicht möglich.“ Besonders wichtig sei die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Kardiologen, die die neue Technik nutzen, um die Behandlung der Patienten weiter zu optimieren.

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Dr. Arnd Schweitzer idw

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