Lasergewehr tötet Malaria-Moskitos

Moskitos, die den Krankheitsträger der Malaria übertragen, könnten in Zukunft durch Lasertechnik unschädlich gemacht werden.

Das behaupten Forscher der Universität Houston, die Strategien aus Waffenabwehrsystemen des Kalten Kriegs für den Kampf gegen Malaria einsetzen wollen, berichtet das Wall Street Journal. Der Astrophysiker Lowell Wood, Konstrukteur eines Schutzschildes für Atomangriffe, konstruierte eine Laserwaffe, die sich auf fliegende Insekten richtet. Dies soll ein Beitrag zur vollständigen Auslöschung der Infektionskrankheit darstellen, die jährlich mehr als einer Mio. Menschen das Leben kostet.

Die Laserwaffe ortet die Schallfrequenz des Moskito-Flügelschlags und verbrennt die Flügel mittels eines computergesteuerten Laserstrahls. Aus Gründen der Sicherheit für andere Insekten wie Schmetterlinge, jedoch auch zum Schutz des Menschen, wurde die Laserstärke niedrig gehalten. Somit werden die Moskito nicht getötet, sondern nur unschädlich gemacht und fallen zur Erde. Einsetzen könnte man diese Waffe für den Schutz von Dörfern oder auch für den Angriff von Insektenschwärmen durch fliegende Drohnen, so die Forscher. Schon im Vorjahr war es gelungen, erstmals ein Moskito durch Laserstrahlen zu töten.

Der Einsatz dieser Technologie geht auf eine Idee von Nathan Myhrvold zurück, den Leiter des Forschungszentrums Intellectual Ventures. „Die vollständige Beseitigung von Malaria muss wieder ins Auge gefasst werden. Viele Industrieländer schafften es in den 40er- und 50er-Jahren, auf Anweisung von Ziviltechnikern die einzelnen Moskito-Brutstellen zu vernichten“, so Myhrvold im Wissenschaftsmagazin „Seeds“. Für diesen Schritt besäßen die betroffenen Entwicklungsländer jedoch nicht genügend Ressourcen und seien auf die Unterstützung der Industrienationen angewiesen.

Bisher verbreitete Methoden im Kampf gegen Malaria würden sich auf den Einsatz geringer Technologie beschränken, so Myhrvold. Zum Schutz von Schlafstellen werden vielerorts Moskitonetze und Insektizidsprays verwendet, zur gezielten Bekämpfung werden Brutstellen der Mücken häufig ausgespült. Eine andere Strategie versucht, genetisch veränderte Moskitos, die den Krankheitserreger nicht übertragen, in den Umlauf zu bekommen.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer