Weltweit größtes Blockchain-Kompetenzzentrum entsteht

Symbolbild Computer Credit: Sebastian Schrittwieser

Blockchain ist ein dezentrales Protokoll für Transaktionen zwischen Parteien, auch wenn diese sich gegenseitig nicht vertrauen. Sie ist damit Basis für Kryptowährungen, lässt sich aber auch in vielen anderen Bereichen einsetzen. Österreich zählt zu jenen Ländern, in denen bereits sehr frühzeitig Blockchain-Know-how aufgebaut wurde.

Vergangene Woche wurde das Austrian Blockchain Center (ABC) genehmigt. Es ist das weltweit größtes Blockchain-Kompetenzzentrum und wird die umfassenden interdisziplinären Kompetenzen im Bereich der Grundlagen und der Anwendung von Blockchain-Technologien nun an einer Adresse bündeln.

Am ABC sind 21 wissenschaftliche Einrichtungen, 54 Unternehmen und 17 assoziierte Mitwirkende beteiligt, darunter 16 internationale Einrichtungen/Unternehmen. Die Forschungsschwerpunkte des Zentrums reichen von Industrie 4.0/Internet of Things über den Finanz-, Energie- und Logistikbereich bis hin zu Anwendungen im öffentlichen Bereich und in der Verwaltung. Ziel des Zentrums ist die wissenschaftlich fundierte (Weiter-)Entwicklung von Anwendungen, die auf Blockchain-Technologien beruhen.

Die FH St. Pölten leitet in dem Zentrum die sogenannte „Area 3“, den Themenbereich zu Emerging Industries, Industrie 4.0 und Internet of Things. „Das Austrian Blockchain Center vereint Spitzenforschung in Österreich zum Thema Blockchain mit einem einzigartigen Konsortium.

Die FH St. Pölten selbst wird ihre Expertise dazu zum Beispiel in Fachgebieten wie der Semantik einbringen“, sagt Franz Fidler, stellvertretender Leiter des Departments Medien und Digitale Technologien an der FH St. Pölten. Neben internationalen Partnern wie der University of Nicosia ist aus NÖ die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH der FH Wr. Neustadt im Konsortium von Area3.

Vielfältiger Nutzen

„Die umfassende Untersuchung und Nutzung der Blockchain-Technologie kann nur durch einen interdisziplinären Ansatz gelingen, daher arbeiten am ABC Partnerinnen und Partner aus vielen unterschiedlichen Disziplinen zusammen. Das Zentrum ist für Österreich eine große Chance, um auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet den Anschluss an die Hightech-Giganten in den USA und Asien nicht zu verlieren.

Auch die Förderung sogenannter ‚Hidden Champions‘ – das sind der Öffentlichkeit kaum bekannte, inhabergeführte Weltmarktführer – ist uns ein Anliegen“, sagt der wissenschaftliche Leiter und Koordinator des Zentrums, Alfred Taudes, der an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) auch das Forschungsinstitut für Kryptoökonomie leitet.

Die vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsthemen des Zentrums beschäftigen sich u.a. mit wirtschaftlichen, technologischen, anwendungsbezogenen sowie politischen und rechtlichen Fragestellungen.

Beispiele sind die Verbesserung der Identifikation von Kundinnen und Kunden von Banken und Versicherungen, der Einsatz von Blockchains in der Buchführung und Prüfung von Unternehmen, die Etablierung betrugsresistenter Steuererhebungsverfahren, die vereinfachte Abwicklung grenzüberschreitender Kapitalmarkt-Transaktionen, die unternehmensübergreifende Verwaltung von Messdaten oder die Mensch-Maschine-Interaktion sowie die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation in der Industrie 4.0.

Kooperation für Innovation und Wirtschaftsstandort

Viele blockchain-basierte Anwendungen und Geschäftsmodelle sind durch die Zusammenarbeit etablierter Akteurinnen und Akteure, innovativer Start-ups und führender Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen bereits entstanden. Die Einrichtung des COMET-Zentrums wird zu einer deutlichen Intensivierung dieser Aktivitäten führen und soll als Schlüssel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze dazu beitragen, Österreich als eines der innovativsten Länder Europas zu etablieren.

Das Zentrum widmet sich fünf thematischen Bereichen: „Cryptography, Technology & Security“ (Koordination: SBA Research), „Cryptoeconomic Modelling & Blockchain Applications for Business“ (Koordination: WU Wien), „Emerging Industries & Blockchains in Manufacturing“ (Koordination: FH St. Pölten), „Data Science Methods for Blockchain Analytics & Predictions“ (Koordination: AIT und RIAT) und „Legal and Political Implications“ (Koordination: WU Wien).

Foto:
Computer, Credit: Sebastian Schrittwieser

Presseaussendung der WU Wien:
https://www.wu.ac.at/presse/presseaussendungen/presseaussendung-details/detail/w…

Austrian Blockchain Center (ABC)

Das Zentrum ist als COMET (K1) Zentrum eingerichtet. Diese Zentren werden vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, vom Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, von den jeweils beteiligten Bundesländern (beim ABC sind dies Wien, Niederösterreich und Vorarlberg) sowie den Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft finanziert. Koordination und Abwicklung erfolgt durch die FFG. Mit den Zentren werden der Aufbau und die Fokussierung von Kompetenzen gefördert. K1-Zentren betreiben Forschung auf hohem internationalem Niveau und setzen neue Forschungsimpulse. Sie tragen zu Innovationen bei, vor allem in Hinblick auf zukunftsrelevante Märkte. Das Austrian Blockchain Center wird mit den bereits bestehenden COMET-Zentren CDP, SBA Research sowie internationalen Blockchain-Initiativen eng zusammenarbeiten.
https://blockchain-center.at

Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 22 Studiengängen werden mehr als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

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