Forscher arbeiten an "intelligentem Staub"
Unzählige Minisensoren, die überall auf dem Planeten verteilt werden und damit die Verbindung von Computern zu der physischen Welt – als eine Art globales Nervensystem – herstellen: Was wie eine Vision aus einem Science-Fiction-Film klingt, ist für einige Forscher zumindest langfristig vorstellbar, berichtet die New York Times.
Schon vor Jahren sagten sie die Entwicklung von sogenanntem „Smart Dust“ voraus. Diese winzigen Sensoren sollten überall auf der Erde Daten sammeln und in Verbindung mit leistungsfähigen Computernetzwerken neue Erkenntnisse eröffnen. Auch wenn dieser „intelligente Staub“ noch weit in der Zukunft liegen dürfte, zeigt die heutige Technologie bereits Wege auf, diese Vision zu verwirklichen.
Kleiner, schneller und billiger – die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen, dass es bald möglich sein könnte, winzige Sensoren, die selbst als eigenständige Computer funktionieren, in großer Zahl herzustellen. Schon im vergangenen Jahr präsentierte Hewlett-Packard ihr Projekt „Central Nervous System for the Earth“. Im Zuge der zehnjährigen Initiative sollen bis zu eine Billion Sensoren in der Größe von Reißzwecken rund um die Erde angebracht werden. Die kleinen Meßgeräte seien dabei mit Bewegungssensoren ausgestattet, die tausendmal sensibler seien, als Geräte der Unterhaltungselektronik wie Smartphones oder Spielkonsolen.
Ziel der Entwicklung sei die Verbindung von Computern zur realen Welt, so Peter Hartwell von HP. Zwar steige die Rechenleistung unaufhaltsam an, dennoch seien die stärksten Computer „blind, taub und stumm“ gegenüber ihrer Umwelt. „Diese Kluft zu schließen, ist das Ziel der Sensor-Revolution“, so Hartwell. Die Anwendungsmöglichkeiten scheinen unbegrenzt. So sollen künftig Gebäude möglich sein, die ihren eigenen Energieverbrauch regeln, Brücken, die Bewegungen oder Materialschwächen spüren und selbstständig Reparaturen anfordern, oder Autos die das Verkehrsaufkommen analysieren und Schlaglöcher melden.
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