Daten entschlüsseln leicht gemacht?

Martin Lambertz mit den Schülern

Schon seit 2006 veranstaltet Michael Nüsken, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT), die sogenannte ‚Schüler-Krypto‘, um Schüler für die Informatik zu begeistern.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Bonner Informatik, dem Haussdorff Center und nicht zuletzt vom Fraunhofer-Institut FKIE, das im Bereich der anwendungsorientierten IT-Sicherheit eine herausragende Stellung einnimmt.

Früher wie heute ist Kryptographie bis in den Alltag hinein omnipräsent, wie der einführende Vortrag von Nüsken deutlich machte. Anschließend ging es über zum praktischen Teil der Veranstaltung. Spielerisch lösten die Schüler am Computer knifflige Aufgaben und konnten in kleinen Gruppen einen ersten Einblick in das asymmetrische kryptographische Verfahren RSA gewinnen.

James Bond ein Stück näher kommen konnten die Schüler, als es hieß, mit Freunden verschlüsselte Mitteilungen auszutauschen. Moneypenny hatte dazu auf der Website einen Schlüssel hinterlegt. Bei der Suche behilflich waren die freiwilligen Mentoren, unter ihnen auch Martin Lambertz, Informatiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer FKIE, die die Gäste durch den Tag begleiteten.

In diesem Jahr ist die Thematik der Schüler-Krypto besonders brisant, da die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, wie heikel der Umgang mit vertraulichen Daten ist. ‚Wie sicher sind meine Daten?‘ ‚Was lässt sich überhaupt knacken?‘ ‚Und wie kann ich mich davor schützen?‘ – sind aktuelle Fragen, die auch die Schüler-Krypto nicht ausspart. „Harte Kryptographie brechen kann niemand“, lautet die beruhigende Antwort von Nüsken, der Kryptographie gern mit einem sicheren Schloss in der Haustür vergleicht. Bessere Haustüren lassen sich zwar bauen, doch kommen die meisten Einbrecher durch die Seitentür. Was nützt überdies das beste Schloss, wenn es falsch eingebaut ist? Anders gefragt: Was kann sichere Verschlüsselung ausrichten, wenn das Password als zugehöriger Schlüssel so unsicher gewählt wird wie das vermeintlich sichere Versteck für Geld oder Schmuck in der Schublade? Dort, wo versierte Einbrecher zuerst nachschauen?

„Wir brauchen beides − beweisbar sichere Krypto-Algorithmen und sichere Umsetzung in der praktischen Implementierung und Nutzung“, erläutert Prof. Peter Martini, Institutsleiter des Fraunhofer FKIE und Leiter des Instituts für Informatik 4 der Universität Bonn. „Und weil dies so ist“, fährt er fort, „bauen die Universität Bonn und das Fraunhofer FKIE derzeit gemeinsam das Kompetenzzentrum ‚Usable Security and Privacy‘ auf. Schüler, die ihre Praktika bei uns absolvieren möchten, sind uns ebenso herzlich willkommen wie Studierende der Bonner Informatik mit Interesse an praxisorientierter Arbeit.“

Wer sich beruflich in diese Richtung spezialisiert, wird sich erst später zeigen. Die Schüler-Krypto 2014 zeigte vor allem eines: Krypto macht Spaß!

http://net.cs.uni-bonn.de
http://www.bit.uni-bonn.de/
https://cosec.bit.uni-bonn.de/students/events/14sky/

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Herrad Schmidt Fraunhofer-Institut

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