Wie ein Flugzeug-Wartungsingenieur absolut zuverlässig arbeitet

Elektronische Plattformen der TU Darmstadt auf der CeBIT 2005

Die unter Leitung von Professorin Claudia Eckert (TU Darmstadt) entwickelte SicAri-Plattform („Eine Sicherheitsplattform und deren Werkzeuge für die ubiquitäre Internetnutzung“) wird auf der CeBIT 2005 vom 10. bis zum 16. März am Stand des Bundesforschungsministeriums in Halle 9, Stand B40 präsentiert. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Edelgard Bulmahn, wird den Stand am ersten Messetag besuchen.

SicAri-Werkzeuge garantieren eine Fülle von informationstechnisch sicheren Anwendungen. Auf der CeBIT wird SicAri seine Tauglichkeit und Flexibilität am Beispiel des Pilotszenarios des „Mobilen Wartungsingenieurs auf dem Rollfeld“ unter Beweis stellen.

Und so geht es: Die Mitarbeiter einer Flugzeugwartungsfirma holen sich vom Verwaltungssystem Arbeits- bzw. Wartungsaufträge ab, erfüllen diese durch die Inspektion bzw. Aufnahme von Messwerten entsprechender Flugzeugkomponenten und bestätigen diese Aufträge anschließend durch das Einsenden von signierten Checklisten mittels ihres PDAs oder des in SicAri entwickelten sicheren Audio-Assistenten „Talking Assistant“. Der Talking Assistant kann hierbei als mobiles Endgerät genutzt werden, wobei dem Mitarbeiter die Checklisten Schritt für Schritt vorgelesen werden bzw. der Wartungsingenieur durch Sprachkommandos die Checkliste „ausfüllen“ kann. Die abgearbeiteten Checklisten werden bereits auf dem mobilen Endgerät mit Datum und Uhrzeit versehen, digital von einem Dienst der Plattform signiert und dann im XML-Format verschlüsselt an das SicAri-Backend-System geschickt. Die XML-Dokumente werden dort mittels des SicAri-Checkers semantisch auf Integrität geprüft, so dass Unstimmigkeiten im Dokument (z.B. falsch abgelesene Flugmeilen, Widersprüche zwischen beobachteten Systemzuständen und dem Wartungsdatensatz) auffallen, noch während der Mechaniker vor Ort ist.

Der letzte Test vor dem Okay zur Flugbereitschaft ist der „security and anti sabotage check“. Werden fremde Gegenstände auf dem Rollfeld gefunden oder war das Cockpit nicht ordnungsgemäß verschlossen, dann trägt dies der Wartungsmitarbeiter elektronisch ein. So werden sofort Spezial-Sicherheitsteams alarmiert.

Im Rahmen der CeBIT wird ein erster Prototyp der SicAri-Plattform gezeigt, der das Zusammenspiel der sicherheitsrelevanten Dienste in einer SicAri-Infrastruktur de-monstriert. Die SicAri-Plattform als gemeinsame Software für alle interagierenden Endgeräte integriert nahtlos lokale sowie verteilte Dienste, setzt implizit rollenbasierte Sicherheitspolitiken durch und zeichnet sich besonders durch folgende Merkmale aus:

– Modularität und Erweiterbarkeit
– Einfache Integration von Komponenten
– Flexible, dezentrale Schnittstellen
– durchgehende Sicherheit
– Ubiquitäre Anbindung von mobilen Nutzern
– Benutzerfreundlichkeit durch einfache Handhabung

Auf der CeBIt geben die Wissenschaftler der TU Darmstadt auch einen in Einblick in aktuelle Entwicklungen des SicAri-Werkzeugkastens „Wasserzeichen-Technologie“, „Krypto-Hardware“, „XML Content Security“, „Mobile Assistenz“ und „Cyberlaw“).

Hintergrund: In SicAri arbeiten weltweit führende Wissenschaftler und Firmen mit, die auf IT-Sicherheit spezialisiert sind. Das Projekt begann im Oktober 2003 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vier Jahre lang mit insgesamt 5,4 Mio. Euro gefördert. An SicAri sind neben einer Reihe von Arbeitsgruppen der TU Darmstadt auch die Fraunhofer-Institute für Graphische Daten-verarbeitung (IGD) und Sichere Telekooperation (SIT) sowie die Unternehmen cv cryptovision GmbH (Gelsenkirchen), FlexSecure GmbH (Darmstadt), MediaSec Technologies GmbH (Essen), Philips Semi-conductors GmbH (Hamburg), T-Systems GmbH (Darmstadt) und usd.de ag (Langen/Hessen) beteiligt.

Die Projektkoordination von SicAri liegt beim Darmstädter Zentrum für IT-Sicherheit (DZI), einer zentralen Einrichtung der TU Darmstadt, die seit 2002 die zahlreichen Aktivitäten zu einem internationalen wissenschaftlichen Exzellenzzentrum für IT-Sicherheit bündelt. Aktuell sind dem Darmstädter Zentrum für IT-Sicherheit 18 Professoren aus den Fachbereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Ma-thematik, Physik, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie dem Fachbereich Informatik zugeordnet.

Sprecher des DZI sind Prof. Dr. C. Eckert (TU Darmstadt, gleichzeitig Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt) und der Kryptologe Prof. Dr. Johannes Buchmann (TU Darmstadt, derzeit auch Vizepräsident der TU Darmstadt). Frau Prof. Dr. Claudia Eckert ist Koor-dinatorin des SicAri-Konsortiums, stellvertretender Koordinator ist der Geschäftsführer des DZI, Michael Kreutzer.

Kontakt:
Darmstädter Zentrum für IT-Sicherheit
Hochschulstr. 10
64289 Darmstadt
Tel. 06151/ 6-6165
Mail: kreutzer@tu-darmstadt.de

Media Contact

Jörg Feuck idw

Weitere Informationen:

http://www.dzi.tu-darmstadt.de

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