COMTESS: Neuer Forschungsverbund erarbeitet Strategien zum Küstenschutz
Die Küstenregionen der Nord- und Ostsee sind durch Klimawandel und Anstieg des Meeresspiegels stark gefährdet. Sturmfluten werden häufiger, und auch die zunehmenden Abflussmengen der Flüsse, Bäche und Gräben im Winter bedeuten eine große Herausforderung für den Küstenschutz.
Die Chancen und Risiken verschiedener Küstenschutzstrategien hinsichtlich ihrer ökologischen, soziologischen und ökonomischen Folgen stehen im Mittelpunkt des neuen Verbundforschungsprojekts COMTESS (Sustainable COastal Land Management: Trade-offs in EcoSystem Services), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts „Nachhaltiges Landmanagement“ im Zeitraum 2011 bis 2015 mit 3,3 Mio. Euro gefördert wird.
Koordiniert wird das Projekt von der Arbeitsgruppe Landschaftsökologie der Universität Oldenburg. Beteiligt sind auch die Oldenburger Arbeitsgruppen Bodenkunde und Vergleichende Politikwissenschaft sowie das Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung (COAST).
„Küstenschutzmaßnahmen sind aufwändig, langwierig und teuer. Sie müssen daher sorgfältig abgewogen werden“, erklärte Prof. Dr. Michael Kleyer, Oldenburger Hochschullehrer für Naturschutz und Landschaftsplanung und Leiter der Arbeitsgruppe Landschaftsökologie. An der Ostfriesischen Nordseeküste soll das Projekt Perspektiven für eine zweite Deichlinie analysieren und dabei klären, welche Landnutzungen zwischen erster und zweiter Deichlinie sinnvoll sind. Im Bereich der Boddenlandschaft der Ostseeküste beschäftigen sich die ExpertInnen mit der Untersuchung von Ausdeichungsprojekten. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die die nachhaltige Nutzung dieser Landschaften sicherstellen.
Dem neuen Verbundforschungsprojekt gehören neben der Universität Oldenburg auch die Universitäten Braunschweig, Greifswald, Hohenheim, Lüneburg, Potsdam und Rostock an. Projektpartner sind die Nationalparke „Vorpommersche Boddenlandschaft“ und „Niedersächsisches Wattenmeer“ sowie die University of Aarhus (Dänemark) und das Netherlands Institute of Ecology (Niederlande).
Kontakt: Prof. Dr. Michael Kleyer, AG Landschaftsökologie, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Tel.: 0441/798-3278, E-Mail: michael.kleyer@uni-oldenburg.de
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