Deutschlands wärmster Herbst

Verantwortlich dafür waren sogenannte Süd- und Südwestwetterlagen, die Warmluft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland transportierten. Durch Föhn verstärkt, stiegen die Temperaturen am Nordrand der Alpen Ende November über die 20 Grad-Marke. In Oberstdorf wurden am 25. November 21,3°C gemessen. Selbst im Norden Deutschlands betrugen die Temperaturen milde 12°C bis 14°C.

Deutschlands wärmster Herbst folgt dem globalen Erwärmungstrend. Klimaforscher beobachten seit den 1920er und verstärkt seit den 1980er Jahren eine Zunahme der Süd- und Südwestwetterlagen, die sich mit der globalen Erderwärmung in Verbindung bringen läßt. Nicht gerechnet hat man allerdings mit der Intensität, die sich in diesem Herbst zeigte. Dieser Herbst lieferte einen weiteren Mosaikstein für das sich immer deutlicher abzeichnende Bild des Klimawandels. Die weltweite Erwärmung beschert uns immer häufiger Wetterextreme. Deutlich in Erinnerung dürften zum Beispiel der Hitzesommer 2003 und die Hochwasser am Alpennordrand 2005 geblieben sein.

In diesem Jahr schienen die Jahreszeiten in Deutschland nicht nach dem bekannten Plan zu verlaufen – als ein Klimaänderungszeuge kann auch der außergewöhnlich heiße und trockene Juli in den Zeugenstand gerufen werden.

Der Herbst 2006 schlägt mit seinen hohen Temperaturen den bisherigen Spitzenreiter, den Herbst 1982, und zwar um bis zu 1 Grad Mitteltemperatur (je nach Region). Bezogen auf die langjährige Herbst-Mitteltemperatur ist der Herbst 2006 2,5 Grad wärmer.

Die diesjährige Herbstmitteltemperatur für Potsdam entspricht mit 12,3°C (normalerweise beträgt sie 8,9°C) Werten, die für Istrien oder die Krim üblich sind.

*Ansprechpartner am PIK: Prof. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und Prof. Peter Werner, Tel. 0331 288 25-86 bzw. -87*

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Uta Pohlmann PIK Potsdam

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