Neue Elektro-Impuls-Anlage der TU Freiberg ermöglicht energieeffiziente Aufbereitung von Hochtechnologiemetallen

Margarita Mezzetti vom Institut für Aufbereitungsmaschinen an der Pilotanlage. Foto: TU Bergakademie Freiberg

Strategisch wichtige Metalle wie Wolfram oder Indium sind häufig in massiven Gesteinen eingeschlossen. Diese sind aufgrund ihrer vielschichtigen Metallphasen und mineralogischen Zusammensetzung oft nur sehr schwer und kostenintensiv aufzubereiten.

Die Wissenschaftler/innen der TU Freiberg und der Stiftungsprofessur Baumaschinen an der TU Dresden haben gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft eine effiziente und wirtschaftliche Lösung entwickelt.

„Mit Hilfe der Elektroimpulse verursachen wir kleine Risse in den festen und oft zähen Gesteinen. Über diese kommen wir leichter an die darin enthaltenen Wertstoffe heran und können sie effizienter herauslösen. Die Kombination aus Elektroimpulsen und nachfolgender mechanischer Zerkleinerung macht unser Verfahren besonders energieeffizient. So können beispielsweise auch wirtschaftlich bisher uninteressante Lagerstätten erschlossen werden“, erklärt Prof. Dr. Holger Lieberwirth vom IAM.

Um das Verfahren für verschiedene Gesteine und Sekundärrohstoffe testen zu können und es anhand der Ergebnisse stetig zu optimieren, haben die Wissenschaftler/innen eine einzigartige Pilotanlage geschaffen.

Diese wurde an der TU Bergakademie Freiberg aus den von allen Partnern entwickelten Komponenten aufgebaut.

So hat die Stiftungsprofessur Baumaschinen der TU Dresden den Marx-Generator entwickelt, die Firma Werner Industrielle Elektronik die speziellen elektronischen Komponenten zur Steuerung und Überwachung der Anlage, die Firma Haver Engineering übernahm die Maschinenkonstruktion sowie die Programmierung der Prozessführung und Steuerung der Pilotanlage und die G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft aus Freiberg war für die Wasseraufbereitung sowie die Charakterisierung der Erze zuständig.

Ziel ist es, die kontinuierlich arbeitende Elektroimpuls-Technologie näher an industrielle Anwendungen zu bringen. Denn die neue Anlage bietet nicht nur Einsatzmöglichkeiten für die Aufbereitung primärer mineralischer Rohstoffe, sondern ist auch für das Recycling geeignet.

Das Verbundprojekt wurde im Rahmen der BMBF-Maßnahme „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ gefördert.

Prof. Dr. Holger Lieberwirth, Tel.: +49 3731 39-2558

https://tu-freiberg.de/elize
https://www.r4-innovation.de/

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Luisa Rischer idw - Informationsdienst Wissenschaft

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