Erneuerbare Energien: Intelligent gesteuerte Infrastrukturen gleichen schwankende Verfügbarkeit aus

Integriert in die Gebäudeleittechnik kann das Energiemanagementsystem zukünftig den Stromverbrauch effizient steuern. Foto: Dirk Mahler / Fraunhofer IFF

Doch leider sind diese nicht immer verfügbar. Um die Volatilität auszugleichen, haben Forscher vom Fraunhofer IFF in Magdeburg ein neuartiges, dynamisches Managementsystem entwickelt. Auf der Hannover Messe (7.-11. April) in Halle 13, Stand C10 stellen die Forscher ihre Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen vor.

Das Stromnetz muss stabil und stets verfügbar sein. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF wollen Infrastrukturen, wie in einem Gebäudekomplex, einer Fabrikanlage oder gar einem ganzen Industriepark, intelligenter machen und so die Volatilität der erneuerbaren Energien ausgleichen.

Das Gebäude oder die Anlage wird geheizt, klimatisiert und weiterer Stromverbrauch abgedeckt, sobald Energie aus regenerativen Quellen nutzbar ist. Interne Speicher werden aufgeladen und der Verbrauch angepasst. Herrscht dagegen »Flaute« bei den erneuerbaren Energien, wird der gespeicherte Strom verwendet.

Das Energiemanagement-System »DynEnerMan« wirkt zudem entgegen, wenn das Unternehmen Lastspitzen, beispielsweise durch einen energieintensiven Produktionsauftrag, erwartet.

Damit es vollautomatisch arbeiten kann, erfasst man für die Grobplanung zunächst, wieviel Energie an diesem Tag benötigt und wieviel Strom voraussichtlich produziert wird. In der Feinplanung werden die Informationen für die kommenden 15 Minuten bereitgestellt. Für die Vorhersage nutzen die Forscher speziell für die jeweilige komplexe Infrastruktur trainierte neuronale Netze. Das System optimiert aufgrund der Prognose dann den Energieeinsatz für die nächste Viertelstunde automatisch.

Das Energiemanagement-System soll im nächsten Jahr marktreif sein. Integriert in die Gebäudeleittechnik kann es zukünftig den Stromverbrauch in größeren Gebäudekomplexen und Produktionsstätten nach ökologischen oder ökonomischen Kriterien effizient und kontinuierlich steuern.

»Das System holt permanent das Beste aus der aktuellen Situation heraus und sorgt für mehr Energieeffizienz. Unternehmer haben auf diese Weise ihre Energiekosten besser im Griff und die Umwelt wird entlastet«, verspricht Dr.-Ing Przemyslaw Komarnicki, Wissenschaftler am Fraunhofer IFF in Magdeburg.

http://www.iff.fraunhofer.de/de/veranstaltungen/2014/hannover-messe.html

Media Contact

Anna-Kristina Mahler Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer