Batterie-Produktion führt Deutschland in die Elektromobilität
Deutschland soll zu einem führenden Anbieter für Elektromobilität werden. Mit der Förderung einer Pilotproduktionsanlage für Lithium-Ionen-Batterien setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun eine zentrale Forderung der Nationalen Plattform Elektromobilität um.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan vereinbarte mit dem Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterie (KLiB) den Aufbau einer solchen Produktionsstätte. „Leistungsfähige und bezahlbare Batterien sind eine zentrale Voraussetzung für alltagstaugliche Elektrofahrzeuge. Die künftige Pilotproduktionsanlage in Ulm ist ein großer Schritt in Richtung Elektromobilität“, sagte Schavan.
Zum Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterie haben sich Unternehmen und anwendungsnahe Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um die Zell- und Batterieindustrie in Deutschland zu fördern. Der Standort Ulm hat sich – auch dank der Unterstützung durch das BMBF – zu einem Zentrum der Batterieforschung entwickelt. Neben dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Universität Ulm arbeitet dort seit Anfang 2011 auch das Helmholtz Institut für Batterieforschung.
Die 25 Mitgliedsunternehmen und -organisationen des KLiB, – darunter BASF, Deutsche Accumotive, VARTA, Evonik, SGL Group und auch das ZSW – werden noch in diesem Jahr mit der Planung einer Anlage zur Erforschung und Optimierung der Fertigung von Lithiumionen-Zellen in Ulm zu beginnen. Große Herausforderungen sind derzeit die Übertragung neu entwickelter Produktionsverfahren Materialien, Komponenten und Anlagenteile in die industrielle Fertigung seriennaher Batterien für Elektrofahrzeuge.
Die Zellfertigung in der künftigen Anlage in Ulm wird die Basis sein für den Dialog aller beteiligten Unternehmen und deutschen Forschungseinrichtungen, die Lithium-Ionen-Zellen entwickeln. Die Anlage soll ermöglichen, wettbewerbsfähige Lithium-Ionen-Batterien in Musterserien herzustellen. Gleichzeitig dienen diese Zellen als Referenz für das Testen neuer Materialien, Zell- und Anlagenkomponenten und Fertigungsschritte. Dadurch wird eine Kompetenzlücke in der Wertschöpfungskette geschlossen und die Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit vieler Unternehmen erweitert.
Die Unterstützung von KLiB ist ein Teil der Förderstrategie des BMBF für Elektromobilität. Für die Bereiche Batterie, Energiemanagement im Gesamtsystem und Aus- und Weiterbildung wird das BMBF seine Fördermittel erheblich aufstocken. Die Aus- und Weiterbildung geeigneter Nachwuchskräfte stärkt das BMBF beispielsweise mit der ebenfalls in Ulm stattfindenden ersten Nationalen Bildungskonferenz Elektromobilität im Juni 2011.
Das BMBF hat bereits im November 2007 die Innovationsallianz Lithium-Ionen-Batterie 2015 initiiert. Seither fördert die Bundesregierung gezielt die Entwicklung von Batterien für die Elektromobilität. Die an der Allianz beteiligte Industrie hat Investitionen zur Umsetzung der Technologien in Deutschland in Höhe von 360 Mio. Euro – zusätzlich zu den 60 Mio. Euro des BMBF – zugesagt. Mit den Kompetenzverbünden Elektrochemie – finanziert mit 38 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II – wurde 2009 der Grundstein für exzellente Forschung im Bereich Elektrochemie, der Basiswissenschaft der Batterietechnologie gelegt und damit auch die Möglichkeit zur Ausbildung junger Wissenschaftler. In diesem Jahr starten nun neue Projekte in einigen Exzellenz-Zentren der Batterieforschung. Dadurch wird die durch die Kompetenzverbünde gelegte Basis verbreitert, um in Deutschland eine dauerhafte Forschungslandschaft für zukünftige Batteriegenerationen zu schaffen.
Für die Überführung der neu entwickelten Technologien in eine serienreife Produktion in Deutschland hat das BMBF allein im Rahmen des Konjunkturpakets II 45,2 Mio. Euro für die Entwicklung von Produktionstechnologien für Lithium-Ionen-Zellen und –Batteriesysteme investiert. Über die Batterieforschung hinaus investiert das BMBF mit seinem 2010 bekannt gemachten Programm „Schüsseltechnologien für die Elektromobilität“ (STROM) rund 90 Mio. Euro in Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Blick auf das Gesamtfahrzeug.
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