800 Kilovolt-Super-Trafo erfolgreich getestet
Bisherige HGÜ-Spannungen betrugen maximal 500 Kilovolt. Der Trafo – so groß wie ein Einfamilienhaus – wird nun nach China geliefert. Zehn der neuen Super-Trafos kommen in der HGÜ-Anlage Yunnan-Guangdong zum Einsatz, die von Mitte 2010 an eine Leistung von 5000 Megawatt (MW) über 1400 Kilometer zwischen der Provinz Yunnan im Südwesten und der im Süden liegenden Provinz Guangdong übertragen wird. Die HGÜ-Technik ist Bestandteil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 17 Milliarden Euro erzielte.
Die HGÜ-Anlagen, die mit 800 kV arbeiten, verlangen aufgrund der um 60 Prozent höheren Spitzenspannung völlig neue technische Lösungen. Siemens betritt mit diesen Anlagen Neuland. Neben der Yunnan-Guangdong-Strecke gibt es aus China bereits einen weiteren Auftrag: Weitere zehn Höchstspannungs-Stromrichtertransformatoren benötigt die künftige HGÜ-Strecke vom Wasserkraftwerk Xiangjiaba im Südwesten nach Shanghai an der Ostküste. Hier wird die Übertragungsleistung bei einer Länge von mehr als 2000 Kilometern 6400 Megawatt betragen. HGÜ-Anlagen transportieren Strom wesentlich weiter und verlustärmer als Strecken mit Wechselstrom.
Die Experten von Siemens in Nürnberg standen unter anderem aufgrund fehlender Standards vor großen Herausforderungen. Sie mussten etwa wegen der hohen Spannung besonders starke Isoliersysteme konstruieren. Die zwei Ventildurchführungen, durch die der Strom vom Inneren des Transformators in die Stromrichter fließt, haben jetzt aufgrund der nötigen Isolierabstände in Luft eine Länge von 14 Metern. Für die 800kV-Trafos wurde eigens eine neue und besonders klimatisierte Fertigungshalle gebaut, um zu verhindern, dass die Isolation schon bei der Endmontage Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Auch das Prüffeld des Werkes, also die dort erzeugbare Spannung, musste höher dimensioniert werden, um den Trafo überhaupt testen und die Endabnahme machen zu können. (IN 2008.10.4)
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