Organische Moleküle ressourcenschonend herstellen

Die Frage einer nachhaltigen Herstellung von Molekülen stellt sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen – vom Pflanzenschutz bis hin zur Materialforschung.

In einem deutsch-israelischen Kooperationsprojekt ist es nun Chemikern der Universität Göttingen und Haifa gelungen, für Moleküle mit hochkomplexen Architekturen eine neuartige Synthesestrategie zu entwickeln und damit die zugehörigen Reaktionen deutlich effizienter zu gestalten. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind in den renommierten Fachzeitschriften Angewandte Chemie und Nature erschienen.

Bei der gezielten Herstellung chemischer Moleküle spielt der Einsatz bestimmter, eine Reaktion einleitender, lenkender oder beschleunigender Reagenzien eine zentrale Rolle. Entsprechend wichtig sind diese Helfer bei der Entwicklung und Herstellung unterschiedlichster chemischer Produkte. Unter Leitung von Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen und Prof. Dr. Ilan Marek vom Technion in Haifa (Israel) haben die Forscher in zwei komplementären Ansätzen Verbindungen früher und später Übergangsmetalle als Katalysatoren und Reagenzien eingesetzt und damit eine wichtige neue Synthesestrategie aufgezeigt.

Die eingesetzten Verbindungen fördern die Aktivierung ansonsten sehr reaktionsträger Kohlenstoff-Wasserstoff- sowie Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen. Auf dieser Basis können neue und beschleunigte Synthesewege für verschiedenste Anwendungsbereiche entwickelt werden. „Für den Erfolg der Kooperation war der enge Austausch mit den israelischen Kollegen sehr wichtig“, betont Prof. Ackermann. „Neben den federführenden Wissenschaftlern trug der Austausch von Studierenden beider Arbeitsgruppen zur Entwicklung der entscheidenden Ideen bei.“

Originalveröffentlichungen: Marvin Schinkel et al. „Carboxylate-Assisted Ruthenium(II)-Catalyzed Hydroarylations of Unactivated Alkenes via C–H Cleavage“, Angewandte Chemie, Doi: 10.1002/ange.201208446.

Ahmad Masarwa et al. “Merging Allylic C-H and Selective C-C Bond Activation”, Nature, Doi: http://dx.doi.org/10.1038/nature12761

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Lutz Ackermann
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
Tammannstraße 2, 37077 Göttingen, Telefon 0551 39-33201
E-Mail: lutz.ackermann@chemie.uni-goettingen.de
Internet: http://www.ackermann.chemie.uni-goettingen.de

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Thomas Richter idw

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