Kühlen nach Art der Pflanzen

Am Anfang steht die präzise Analyse des biologischen Funktionsvorbilds. Das Kühlprinzip von Holzzellen schauen sich Projektleiter Prof. Dr. Tobias Seidl(h.) und Dr. Michael Bennemann an. Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule

Zwei Jahre geben sich die Bioniker der Hochschulabteilung Bocholt der Westfälischen Hochschule Zeit, um eine ganz neue, von der Biologie inspirierte Art der Motorkühlung zu erfinden und zu bauen.

Genauso lange werden sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“ (ZIM) finanziell gefördert mit knapp 200.000 Euro. Zwei Industriepartner in Süddeutschland – die Firmen Impetro (Gerlingen) und ITB (Stuttgart) – kümmern sich um weitere technische Neuentwicklungen für die Kühlung.

Das Spezialgebiet der Bocholter Wissenschaftler ist der Nachbau der Druckregulation zwischen Zellen bei Holz: Spezielle Poren wirken hier als regelnde Ventile und bestimmen so den Flüssigkeitsaustausch, der später am Auto die Kühlung regelt.

Projektleiter Prof. Dr. Tobias Seidl: „Wir machen dasselbe wie immer als Bioniker: Wir schauen uns das biologische Funktionsprinzip genau an, analysieren seine Wirkungsweise und bauen es dann technisch nach.“

Nicht aus biologischem Material, sondern voraussichtlich aus Kunststoff. Wichtig ist, dass das Kühlsystem später flexibel auf verschiedene Betriebsarten wie etwa „Laden“ oder „Bergfahrt“ reagieren kann. Und dass es leicht und billig ist. Außerdem muss es bei allen vorhersehbaren Umweltbedingungen funktionieren.

Diese Grenzfälle werden allerdings wahrscheinlich erst nach 2020 getestet, wenn bis dahin ein Prototyp entwickelt ist. „Wir sind aber ziemlich optimistisch“, so Seidl, „dass wir alle unsere Ziele in absehbarer Zeit erreichen und Elektrofahrzeuge dann noch ein bisschen besser werden: für die Umwelt und für die Menschen im Verkehr.“

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Tobias Seidl, Campus Bocholt der Westfälischen Hochschule, Telefon (02871) 2155-946, E-Mail tobias.seidl@w-hs.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Tobias Seidl, Campus Bocholt der Westfälischen Hochschule, Telefon (02871) 2155-946, E-Mail tobias.seidl@w-hs.de

Media Contact

Dr. Barbara Laaser idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.w-hs.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer