Heilende Radioaktivität von innen

Radioaktive Arzneimittel: Prof. Dr. Johannes Notni entwickelt sie.
© UDE/Frank Preuß

Neu an UDE/UK Essen: Johannes Notni.

Tumore erkennen und Therapien verbessern: Das möchte Dr. Johannes Notni, neuer Professor für Experimentelle Radiopharmazie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er erforscht neue radioaktive Moleküle und wie sie sich für Behandlungen nutzen lassen. Zudem entwickelt er an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) Arzneimittel gegen Krebserkrankungen.

Die radioaktiven Moleküle (Tracer) kommen primär bei nuklearmedizinischen Untersuchungen zum Einsatz. Sie helfen beispielsweise, den Krebs zu identifizieren und zu lokalisieren. Patient:innen bekommen sie zunächst verabreicht. Sie „leuchten“ und zeigen damit dreidimensional und bildhaft die biochemischen Prozesse und krankhaften Veränderungen. „Diese Bilddaten erleichtern uns die Entscheidung für eine Therapie enorm. Zugleich lässt sich damit viel besser kontrollieren, wie effektiv sie ist und wo sie optimiert werden muss“, so Professor Notni.

Außerdem entwickelt er radioaktive Arzneimittel, die sich gezielt an die Tumorzellen anlagern können. „Ihre Radioaktivität bekämpft die Krebserkrankung gewissermaßen durch Bestrahlung von innen“, erklärt der 44-Jährige. „Im Idealfall sind solche Therapien besonders effektiv, haben kaum Nebenwirkungen und bieten die Chance, den Verlauf schwer behandelbarer Krebserkrankungen positiv zu beeinflussen.“

Johannes Notni studierte Chemie von 1996 bis 2001 an der Universität Jena, wo er 2007 promoviert wurde. Danach forschte er als Postdoc für ein Jahr mit einem DAAD-Stipendium an der Prager Karls-Universität. Zurück in Deutschland war er an der TU München bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Klinikum, dann bis 2018 am Lehrstuhl für Pharmazeutische Pharmazie und zuletzt am dortigen Institut für Pathologie. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Johannes Notni stellen wir Ihnen für Ihre Berichterstattung unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/2021-09-01-notni_joha…

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Klinik für Nuklearmedizin, Prof. Dr. rer. nat. Johannes Notni, johannes.notni@uk-essen.de

http://www.uni-duisburg-essen.de/

Media Contact

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer