Dynamik biologischer Netzwerke

Nervenzellen (rot) verbunden und vernetzt in einem dichten Geflecht von Gliazellen (grün). Immunmarkiert werden beide Zelltypen im Mikroskop sichtbar. Manuel Schottdorf, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

Das geplante Göttinger Campus-Institut „Dynamik biologischer Netzwerke“ erhält 2,5 Millionen Euro aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung. Mit dem fakultätsübergreifenden Institut wollen die Universität Göttingen, die Universitätsmedizin Göttingen und das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation die biologische und biomedizinische Forschung am Standort Göttingen stärken.

Forschungsschwerpunkte des Instituts sind die Untersuchung dynamischer Prozesse, die ein entscheidendes Merkmal von lebenden Systemen darstellen. Dazu gehören auch die Prozesse, die bei der biologischen Informationsverarbeitung eine essenzielle Rolle spielen. Ziel ist es, biologische Informationsverarbeitung besser zu erfassen und in computergestützten Modellen darstellen zu können.

„Die Einrichtung des Campus-Instituts ist für die Universität Göttingen von hoher strategischer Bedeutung“, so Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel. „Es bildet nicht nur eine wichtige Ergänzung verschiedener Verbundforschungsinitiativen in den Lebenswissenschaften, sondern ist auch ein wesentlicher Baustein unserer geplanten Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging und Primatenkognition. Damit spielt das Institut auch eine Rolle im Wettbewerb um den Status als Exzellenzuniversität.“

„Die Förderung durch die VolkswagenStiftung ermöglicht uns, zukünftig die Integration mathematischer und experimenteller Ansätze in den Neurowissenschaften am Göttingen Campus weiter voranzutreiben, und darüber hinaus neue Themen in der Theorie biologischer Systeme anzugehen“, erläutert Prof. Dr. Fred Wolf vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Sprecher des Bernstein Zentrums für computergestützte Neurowissenschaften und designierter Gründungsdirektor des neuen Instituts.

Das Campus-Institut Dynamik biologischer Netzwerke baut auf der Grundlage des Göttinger Bernstein Zentrums für computergestützte Neurowissenschaften auf. Es soll die Entwicklung quantitativer und systemischer Ansätze in den biologischen und biomedizinischen Wissenschaften am Göttingen Campus vorantreiben; seine drei Professuren und vier Nachwuchsgruppen bilden eine fakultätsübergreifende Schnittstelle für ein dynamisches Querschnittsthema der Lebenswissenschaften.

Darüber hinaus soll das Institut gemeinsam mit der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbh Göttingen (GWDG) eine Plattform für das wissenschaftliche Hochleistungsrechnen aufbauen, die spezifisch auf die computergestützte und theoriegeleitete Forschung zu biologischen Netzwerken zugeschnitten ist und anschließend allen Einrichtungen am Göttingen Campus zur Verfügung steht. Die Kooperationspartner legen damit einen Grundstein für den Ausbau der Computational und Data Sciences in den Lebenswissenschaften am Göttingen Campus.

Kontakt:
Prof. Dr. Fred Wolf
Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
Am Faßberg 17, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 5176-423
E-Mail: fred@nld.ds.mpg.de

http://www.nld.ds.mpg.de/people/wolf
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5995

Media Contact

Thomas Richter idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer