Auf den Spuren der Antibiotika-Vielfalt

Warum produzieren harmlose Bodenbakterien Antibiotika und wie hat sich deren Vielfalt entwickelt? Das sind die Fragen, denen die Nachwuchsgruppe „Bioorganische Synthese“ am Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI) im Rahmen des neuen Projektes „Evolution von natürlichen Wirkstoffen aus Bakterien“ nachgeht. Es ist Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogrammes „Evolution der metabolischen Diversität“. An dem Netzwerk sind 25 deutsche Arbeitsgruppen mit Forschungsgebieten über Pflanzen, Pilzen und Bakterien beteiligt.

Der Leiter der Gruppe, Dr. Christian Hertweck, und sein Team wollen untersuchen, wie sich die Vielfalt von Stoffen entwickelt hat, die so genannten Streptomyceten, produziert werden, um sich andere Organismen vom Leibe zu halten. Die in der Medizin zum Teil gegen Tumore und Krankheitserreger wirksamen Naturstoffe werden in den Bakterien aus einfachen Bausteinen nach einem definierten genetischen Programm gebildet. Im Laufe der Evolution wurde dieses Programm immer wieder variiert, was die Vielfalt der pharmazeutisch relevanten Stoffe erklärt. Das durch die Analyse des genetischen Codes erworbene Wissen wollen die Wissenschaftler dazu nutzen, die Natur nachzuahmen und selbst neuartige Wirkstoffe – möglicherweise ohne schädliche Nebenwirkungen – im Sinne einer „gerichteten Evolution“ herzustellen.

Ansprechpartner:

Dr. Christian Hertweck
Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e. V.
Arbeitsgruppe Bioorganische Synthese
Beutenbergstr. 11a, 07745 Jena
Tel.: +49 (3641) 65 66 84
E-Mail: christian.hertweck@hki-jena.de

Media Contact

Susanne Liedtke idw

Weitere Informationen:

http://www.hki-jena.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Physiker Professor Simon Stellmer von der Universität Bonn beim Justieren eines Lasers, der für Präzisionsmessungen eingesetzt wird.

Simon Stellmers GyroRevolutionPlus erhält ERC-Zuschuss von 150 000 € für Katastrophenwarnungen

Europäischer Forschungsrat fördert Innovation aus der Physik an der Uni Bonn „Mit GyroRevolutionPlus verbessern wir die Messgenauigkeit von Ringlaserkreiseln, sogenannten Gyroskopen, mit denen wir langsame und tiefliegende Erdrotationen oder auch…

Unterschiedlich regulierte kleine RNAs aus Blut oder Haut sind mögliche Biomarker, die in Zukunft helfen könnten, Fibromyalgie schneller und besser zu diagnostizieren und damit unter anderem die Stigmatisierung abzubauen.

Objektive Diagnose von Fibromyalgie: Neue Innovationen Erklärt

Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und Dr. Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) in der Fachzeitschrift Pain veröffentlicht. Sie fanden…

Links: EHT-Bilder von M87* aus den Beobachtungskampagnen 2018 und 2017. Mitte: Beispielbilder aus einer generalrelativistischen magnetohydrodynamischen (GRMHD) Simulation zu zwei verschiedenen Zeiten. Rechts: Dieselben Simulations-Schnappschüsse, unscharf gemacht, um der Beobachtungsauflösung des EHT zu entsprechen.

Die neueste M87-Studie des EHT bestätigt die Drehrichtung des Schwarzen Lochs

Erster Schritt auf dem Weg zu einem Video vom Schwarzen Loch FRANKFURT. Sechs Jahre nach der historischen Veröffentlichung des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs stellt die Event Horizon Telescope (EHT)…