Rezeptor des Dengue Virus identifiziert
Jahrelang und weltweit haben Forscher nach einem entscheidenden Zellrezeptor des Dengue Virus gesucht. Zwei Forschergruppen des Pasteur Institutes ist es nun gelungen, diesen Rezeptor zu identifizieren.
Diese Entdeckung bedeutet einen wichtigen Fortschritt beim Verständnis dieser Erkrankung, an der jährlich 60 bis 100 Millionen Menschen leiden. Sie eröffnet auch einen neuen Weg für die Entwicklung spezifischer Behandlungen, die bis zum heutigen Tage nicht existierten.
Das Virus wird durch eine Mücke, die Aedes aegypti, übertragen. In der Haut eingenistet, interagiert es mit besonderen Zellen des Immunsystems, den sogenannten dendritischen Zellen, die als Zielzellen des Virus angesehen werden. Die Wissenschaftler haben die Membrane dieser Zielzellen erforscht und haben erklärt, dass die sogenannten DC-SIGN Moleküle als Rezeptor für das Dengue Virus wirken. Die dendritischen Zellen nehmen die Antigene mit Hilfe des DC-SIGN Rezeptors auf, setzen sie frei und verbreiten sie danach im gesamten Organismus. Das Dengue Virus wurde von der Trägermücke durch Glykolisierung (Zusatz von Kohlenhydraten) der Proteinhülle modifiziert. Das veränderte Virus tritt nun mit den dentritischen Zellen in Kontakt.
Die Forscher haben nachgewiesen, dass die Erkennung der glykolysierten Hülle durch den DC-SIGN Rezeptor für die Infektion erforderlich ist. Daraus wurde geschlußfolgert, dass monoklonale anti-DC-SIGN Antikörper oder eine wasserlösliche Form des Rezeptors die Infektionen um mehr als 90 Prozent senken können. Des Weiteren haben sie andere Zellarten, durch das Auftreten von DC-SIGN an ihren Oberflächen, gegenüber der Infektion zu permissiven Zellen gemacht.
Selbst wenn diese Ergebnisse erst noch in vivo bestätigt werden müssen, so bedeuten sie bereits jetzt einen wichtigen Fortschritt für das Verständnis dieser Erkrankung. Da der DC-SIGN Rezeptor ganz am Anfang der Infektion eingreift, stellt diese Entdeckung einen ersten Schritt zum Verständnis und zur eventuellen Blockierung dieser Infektion dar.
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Fernando Arenzana-Seisdedos, farenzan@pasteur.fr
Philippe Desprès, pdespres@pasteur.fr
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