Bald Hoffnung für Osteoporose-Patienten ?

Ein internationales Forscherteam, darunter Prof. Arndt Schilling vom Institut für Biomechanik der TU Hamburg- Harburg, hat herausgefunden, auf welche Weise Knochen abbauende Zellen, die so genannten Osteoklasten, in ihrer Größe und Aktivität beeinflusst werden.

Diese Ergebnisse, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Nature“, können dazu beitragen, zukünftig bessere Behandlungsmethoden gegen Osteoporose und Knochentumore zu entwickeln.

Osteoklasten, enge Verwandte der weißen Blutkörperchen, sind im Zusammenspiel mit Knochen bildenden Zellen verantwortlich für die Stabilität der Knochen und ihre Erneuerung. Erhöhte Aktivität der Osteoklasten führt zu Osteoporose, einem Zustand mit niedriger Knochendichte und erhöhtem Risiko für Knochenbrüche. Eine auffällige Vergrößerung dieser Knochenfresser-Zellen tritt auch bei bestimmten Knochentumoren und bei „Morbus Paget“ auf, einer Krankheit, die zu übermäßigem Knochenumbau und abnormen Knochenstrukturen führt.

In ihrer Studie, konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Größe und Aktivität der Osteoklasten von drei verschiedenen Proteinen reguliert werden und dass auch die Sauerstoffversorgung des Gewebes dafür eine wesentliche Rolle spielt. Fehlen bestimmte Proteine, kommt es zu einer Unterversorgung des Knochens mit Sauerstoff. Dieser Zustand bewirkt die Aktivierung eines weiteren Proteins, das in der Folge zur Entwicklung von Riesen-Osteoklasten und vermehrtem Knochenabbau führt.

Diese Grundlagenforschung wird an der TUHH im Forschungsschwerpunkt „Regeneration, Implantate, Medizintechnik“ fortgesetzt, in dem Ingenieure und Mediziner in interdisziplinär zusammengesetzten Teams zusammenarbeiten.

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Jutta Katharina Werner idw

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