Hugo und Faya auf dem Laufband – Forscher untersuchen Bewegungsabläufe von Ameisenbären

Ameisenbär auf dem Laufband Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig

Die Vorbereitung zu dieser gemeinsamen Studie der Universität Leipzig mit der Humboldt-Universität Berlin, an der auch Franziska Grandt, Doktorandin der Veterinärmedizinischen Fakultät, maßgeblich mitgewirkt hat, dauerten 18 Monate. „Ameisenbären, Faul- und Gürteltiere gehören zu einer besonderen Gruppe von Säugetieren, den Nebengelenktieren.

Sie haben viele ihrer ursprünglichen Merkmale erhalten und sind deshalb für uns Evolutionsbiologen besonders interessant“, sagt Nyakatura. Er und Dr. Sandra Geiger von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VMU), die am Veterinär-Anatomischen Institut der Universität Leipzig promoviert hat und sich mit der Fluokinanlage bestens auskennt, untersuchen detailliert den Bewegungsapparat der Tamanduas in Aktion.

Sie analysieren, welche Muskeln die Tiere wofür nutzen und welche Technik sie einsetzen, wenn sie an ihre Lieblingsnahrung kommen wollen. Adrian Scheidt, Student der Humboldt-Universität Berlin, schreibt zu dem Thema seine Masterarbeit und hat zur Beobachtung der Tiere beim Graben einen Termitenhügel aus Lehm nachgebaut.

„Wir wollen durch unsere Untersuchungen besser verstehen, wie die Bewegungsabläufe bei den Tamanduas sind. Sie klappen die Hände beim Laufen zur Seite, um die Krallen zu schonen. Jetzt können wir sehen, was da genau abläuft. So konnten wir die Tiere noch nie beobachten“, berichtet Nyakatura, der sich von der Studie neue Erkenntnisse über die Evolution des Bewegungsapparates der Tiere erhofft

Die im Jahr 2013 eingeweihte Fluokinanlage der Veterinärmedizinischen Fakultät befindet sich im Veterinär-Anatomischen Institut und wird von Prof. Christoph Mülling und seinem Team betrieben. Die Anlage ermöglicht die Aufnahme von Hochgeschwindigkeits-Röntgenfilmen auch von größeren Tieren wie Pferden, Rindern und Schweinen auf dem Laufband. Mit dem Gerät können komplexe biomechanische Bewegungsabläufe erkannt und analysieren werden. Sie ist neben einer kleineren Anlage an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena die einzige ihrer Art in Deutschland.

Im YouTube-Kanal der Universität Leipzig sind die Tamanduas in Bewegung zu sehen.

Hinweis:

Medienvertreter, die sich selbst ein Bild von der Studie mit den Ameisenbären machen wollen, bekommen dazu am Dienstag, 2. Oktober 2018, um 11 Uhr die Gelegenheit. Bitte melden Sie sich im Veterinär-Anatomischen Institut, An den Tierkliniken 43, 04103 Leipzig (neben dem Hauteingang rechts durch das Tor). Die Fluokinanlage befindet sich auf der linken Seite (Tür beschriftet).

Wir bitten Sie unbedingt um vorherige Anmeldung per E-Mail: presse@uni-leipzig.de.

Stabsstelle Universitätskommunikation
Medienredaktion
Telefon: +49 341 97-35020
E-Mail: presse@uni-leipzig.de

Prof. Dr. John Nyakatura
Humboldt-Universität Berlin
E-Mail: john.nyakatura@hu-berlin.de

http://www.youtube.com/watch?v=PHPg51xraVU&feature=youtu.be
http://www.fluokin.de/

Media Contact

Susann Huster Universität Leipzig

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer