Naturindikatoren als Maßstab für Umweltleistungen

Naturindikatoren dienen dazu, biotische und landschaftskulturelle Leistungen der Landwirtschaft festzustellen und zu bewerten. Ein Kriterium ist beispielsweise der Artenreichtum auf Ackerflächen. Im Rahmen eines von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Forschungsprojektes wurden unterschiedliche Methoden zur Erfassung des Artenreichtums verglichen und auf Praxistauglichkeit untersucht. Als am besten in der Praxis anwendbare und aussagekräftige Methode erwies sich die so genannte Transektbegehung. Dabei werden die Äcker mittig auf dreimal 25 m langen Abschnitten abgeschritten und geprüft, ob Kennarten vorhanden sind. Im Rahmen der Erfassungen konnte auch ein Basiskatalog für Kennarten erstellt werden.

Eine Befragung von Landwirten sollte Stärken und Schwächen von Naturindikatoren als Maßstab für artenreiche Ackerflächen aufdecken. Ergebnis: Die Landwirte sind bereit und fachlich in der Lage, die Naturindikatoren selbst anzuwenden. Allerdings muss der zeitliche Aufwand leistbar sein und entsprechend finanziell abgegolten werden. Außerdem müssten Schulungen angeboten werden sowie Natur- und Umweltschutz als Betriebszweig mit entsprechender Beratung anerkannt werden. Aus Sicht der Landwirte darf die Eigenerfassung bei Diskrepanzen mit Kontrollerfassungen nicht zu unkalkulierbaren betrieblichen Risiken führen. Die am Projekt beteiligten Wissenschaftler der Universität Kassel halten einen Modellversuch unter Praxisbedingungen mit Schulungen für die Landwirte sowie entsprechender Honorierung der erbrachten Leistungen für den notwendigen nächsten Schritt, um Naturindikatoren in die landwirtschaftliche Praxis einzuführen.

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Renate Kessen aid infodienst

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