Moderne Werkzeugmaschinen können immer mehr

Ob im Auto, bei Sportartikeln oder Mobiltelefonen – die Gestaltung von komplexen Oberflächen ist ein wichtiges Element im Wettbewerb; auf neue, kurzfristige Modetrends muss schnell reagiert werden. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass Werkzeuge und Formen für die Herstellung dieser Produkte in kürzester Zeit zur Verfügung stehen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zwölf Forschungsprojekte zum Schwerpunkt „Neue Werkzeugmaschinen für die Produktion von morgen“ mit rund 25 Millionen Euro gefördert. Die Forschungsarbeiten werden von den beteiligten Unternehmen mit weiteren 25 Millionen Euro unterstützt. Sie zielen auf die Entwicklung von Werkzeugmaschinen, mit denen die deutschen Hersteller ihre Wettbewerbsfähigkeit über das Jahr 2010 hinaus sichern.

Forschungseinrichtungen und Unternehmen präsentierten ihre Ergebnisse Anfang der Woche in Karlsruhe vor rund 200 Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Werkzeugmaschinen sind in vielen Bereichen der Produktionstechnik der Schlüssel zur Effizienz von Prozessketten bei der Herstellung benötigter Bauteile. Steigende Anforderungen an die Präzision, zunehmende Variantenvielfalt und der verstärkte Einsatz schwer zu bearbeitender Werkstoffe stehen den Forderungen nach kurzen Bearbeitungszeiten und niedrigen Kosten gegenüber. Neue Werkzeugmaschinen müssen diesen Herausforderungen gerecht werden.

Eines der in Karlsruhe vorgestellten Projekte integriert Fräsen und Schleifen in einer Maschine und verkürzt so die Bearbeitungszeit erheblich. Gleichzeitig werden die Abweichungen von der idealen dreidimensionalen Form minimiert, und die Oberflächen sind so glatt, dass das zeitintensive Polieren von Hand erheblich reduziert wird oder ganz entfallen kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den die Förderprojekte in den Blick nehmen, ist das Verhältnis zwischen den Kosten von Maschinen und deren gesamter Lebensdauer. Die Lebenszyklen der herzustellenden Teile sind inzwischen kürzer als die Lebensdauer einer Werkzeugmaschine. Deshalb müssen neue Maschinen bei möglichst geringen Investitionskosten so wandlungsfähig sein, dass nach einigen Jahren ein völlig anderes Produkt mit ihnen gefertigt werden kann. Die vom BMBF geförderten Projekte zeigten Einsparmöglichkeiten von bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten und mehr als zehn Prozent der Gesamtkosten über die Maschinenlebensdauer auf.

Die begleitende Evaluierung der Projekte ergab, dass der Stellenwert der geförderten Projekte von den beteiligten Herstellerfirmen überwiegend als wettbewerbsrelevant oder wichtig in einem zentralen Geschäftsfeld eingeschätzt wurde. Im Sinne der Hightech Strategie wurden 68 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit diesem Schwerpunkt der Förderung erreicht. 60 Prozent der beteiligten KMU hätten ihr Projekt ohne BMBF-Förderung nicht durchführen können. Über 40 Prozent der beteiligten Hersteller erzielten bereits zum Ende des Projekts Umsätze mit den frisch entwickelten Produkten.

Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA)

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