Kopf eines Kaisers – Grabungen in der antiken Metropole Alexandria Troas

Auch in diesem Sommer arbeitete ein Team aus 30 Wissenschaftlern und Studenten in Alexandria Troas. Die Arbeiten standen unter der Leitung der Professoren Dr. Elmar Schwertheim und Dr. Hans Wiegartz der Forschungsstelle Asia Minor im Seminar für Alte Geschichte der WWU Münster. Ein Schwerpunkt der Grabungen lag auf dem römischen Stadtzentrum.

Das Aussehen des Platzes um den römischen Podiumtempel konnte weiter geklärt werden: Umstanden war der Tempel von einer Säulenhalle, die in diesem Jahr im Süden und Westen des Platzes nachgewiesen wurde. Die Halle war auf das prächtigste mit marmorner Wandverkleidung in verschiedenen Farben geschmückt. Die Bauelemente eines älteren Hallenbaus wurden zusammengefügt und präsentiert. Sie geben nun dem heutigen Besucher ein Zeugnis ab von der einstigen Pracht der Stadt.

In einem Grabungsschnitt im römischen Stadtzentrum konnte ein außergewöhnlicher Fund geborgen werden: der deutlich überlebensgroße Kopf eines römischen Kaisers. Nach ersten Untersuchungen könnte es sich um das Portrait von Kaiser Augustus handeln, der die Kolonie „colonia Augusta Troadensis“ gründete. Wahrscheinlich war der Kopf Teil einer Kultstatue. Neben diesem Kopf konnten Fragmente von weiteren Statuen geborgen werden.

Die im letzten Jahr begonnen Arbeiten im Hafen der antiken Stadt wurden in diesem Sommer abgeschlossen. In Zusammenarbeit zwischen Unterwasserarchäologie und Untersuchungen an Land wurden die ursprüngliche Größe des Hafens und die Anbindung an die Stadt weiter rekonstruiert. Bei der wissenschaftlichen Auswertung helfen die in diesem Jahr von der türkischen Waldbehörde neu angefertigten Luftbilder.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Elmar Schwertheim, Forschungsstelle Asia Minor, Georgskommende 25, 48143 Münster, Tel.: 0251 – 83 24 901, Fax:0251 – 83 24 902, E-Mail: schwert@uni-muenster.de, Internet: www.asiaminor.de.

Media Contact

Prof. Dr. Elmar Schwertheim Universitaet Muenster

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer