Edelstahl Strom sparend schmelzen

Stahl schmelzen ist ein Industrieprozess mit sehr hohem Energieverbrauch. Jede Effizienzsteigerung spart in der Summe große Energiemengen und verbessert damit auch die Energiebilanz der weiterverarbeitenden Industrien. Beim Stahlschmelzen in Elektrolichtbogenöfen hatte sich seit Jahren das Strom sparende Schaumschlacken-Verfahren für viele Stahlsorten durchgesetzt. Nur bei hochchromhaltigen nichtrostenden Edelstählen gelang es bisher nicht. Auch für diese Stahlsorten wurde jetzt in einem Forschungsprojekt ein derartiges Verfahren entwickelt und erfolgreich in einem Betriebsversuch erprobt. Das neue BINE-Projekt-Info "Strom sparen bei der Edelstahlproduktion" (6/06) stellt die Ergebnisse vor.

In Deutschland werden derzeit etwa 70% des Stahls in großen integrierten Hüttenwerken mit dem Oxygenverfahren produziert und etwa 30% in kleineren Elektrostahlwerken (Elektrostahl) hergestellt. Hierbei werden überwiegend Elektrolichtbogenöfen eingesetzt. Einer dieser Öfen verbraucht etwa so viel Strom wie eine Kleinstadt. Trotzdem weist der hier erzeugte Stahl vergleichsweise günstige Primärenergiekennwerte auf und der Anteil des Elektrostahls an der deutschen Stahlproduktion insgesamt wächst. Um in diesen Öfen Stahl energieeffizienter schmelzen zu können, soll der Verbrauch von Strom und Reduktionsmitteln möglichst gesenkt werden. Dabei hat sich das Schaumschlackenverfahren bewährt, bei dem sich auf der Oberfläche der flüssigen Stahlschmelze eine Schlacke bildet, die überwiegend aus aufgestiegenen Gasen besteht. Diese Schlacken senken u. a. die Wärmeverluste, beschleunigen den Schmelzprozess und schonen die feuerfeste Ausmauerung des Ofens. Künftig ist das auch beim Schmelzen hochchromhaltiger Edelstähle möglich. Der Betriebsversuch ergab Einsparungen von 5% Strom und mehr als 10% Reduktionsmitteln.

Das neue BINE-Projekt-Info "Strom sparen bei der Edelstahlproduktion" ist
kostenfrei beim BINE Informationsdienst des FIZ-Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228 – 923790 oder im Internet unter http://www.bine.info

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Rüdiger Mack idw

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