Millennium-Technologiepreis geht an Shuji Nakamura

Mit der von Professor Shuji Nakamura geschaffenen Innovation wurde ein völlig neuer Forschungs- und Entwicklungsbereich über Licht ausstrahlende Halbleiter ins Leben gerufen. Seine Entwicklungsarbeit schuf auch die Voraussetzungen für eine breite Produktion energiesparender, leistungsfähiger LED-Lampen und ihre Anwendung zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen.

Die LEDs haben eine außerordentlich hohe Lebensdauer und verbrauchen beträchtlich weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen. In den Industrieländern ist ein erhebliches Potential zum Energiesparen durch LEDs vorhanden. Allein in den USA, so rechnet man, können durch Auswechseln der gegenwärtigen Beleuchtung gegen LEDs in den kommenden Jahrzehnten zig Prozent Strom gespart werden. Die neuen Lichtquellen eignen sich auch für den Betrieb mit Solarstrom und ermöglichen so Beleuchtung selbst in abgelegenen Gebieten von Entwicklungsländern.

Eine der bedeutsamsten zukünftigen Anwendungen der Erfindung von Professor Nakamura besteht im Sterilisieren von Trinkwasser, denn die Wasseraufbereitung mit UV-LEDs gestaltet sich effizienter und vorteilhafter als mit den gegenwärtigen Methoden. Man ist überzeugt, dass mit diesem Verfahren Leben und Gesundheit von Millionen Menschen der dritten Welt eine Besserung erfahren.

Beim Speichern und Übertragen von Daten führt das blaue Laserlicht zu einem erheblichen Fortschritt, lassen sich damit zum Beispiel auf CDs oder DVDs doch etwa fünf Mal so viel Daten wie mit der heutigen Technologie speichern.

"Nakamura ist ein Musterbeispiel für Ausdauer und Unnachgiebigkeit in der Forschung und im Herbeiführen neuer Durchbrüche. Er hat jahrzehntelang zielstrebig gearbeitet, und auch größte Schwierigkeiten konnten ihn nicht daran hindern, etwas zu erreichen, was andere Wissenschaftler für nahezu unmöglich hielten: aus fester Substanz, in diesem Fall Galliumnitrid, nach einem selbst ersonnenen Reaktorverfahren blaues, grünes und weißes Licht sowie blaues Laserlicht erzeugende effiziente Lichtquellen zu entwickeln. Diese Leistung ist, als Beleuchtungsanwendung betrachtet, mit der von Thomas Edison erfundenen Glühlampe vergleichbar. Die auf der Innovation von Professor Nakamura basierenden energieeffizienten Lichtquellen werden diese Glühlampe im Laufe der Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit verdrängen", urteilt Pekka Tarjanne, Vorsitzender der Millennium-Preisausschusses.

Professor Shuji Nakamura, 1954 in Japan geboren, wirkt seit dem Jahr 2000 an der Santa Barbara Universität in Kalifornien, USA, wo er seine Forschung über neue Lichtquellen auch gegenwärtig fortsetzt.

Vorgeschlagen wurde der diesmalige Preisträger von einem achtköpfigen internationalen Preisausschuss; die definitive Entscheidung traf gemäß Satzung der Millennium-Preis-Stiftung deren Vorstand. Professor Nakamura wird die Auszeichnung am 8. September in Helsinki im Rahmen eines Festaktes entgegennehmen. Der Preis wird alle zwei Jahre für eine die Lebensqualität und das Wohl der Menschen verbessernde Innovation vergeben.

Weitere Informationen:

Millennium-Preis-Stiftung

Bergrat Jaakko Ihamuotila
Vorstandsvorsitzender
Mobiltelefon: +358 50 577 3262
jaakko.ihamuotila@millenniumprize.fi

Professor Pekka Tarjanne
Vorsitzender des Millennium-Preisausschusses
Mobiltelefon: +358 400 101222
pekka.tarjanne@pp.inet.fi

Dr. Tapio Alvesalo
Bevollmächtigter
Mobiltelefon: +358 400 341 497
tapio.alvesalo@millenniumprize.fi

UC Santa Barbara
Paul Desruisseaux
Associate Vice Chancellor for Public Affairs
tel: +1 (805) 893 8273
paul.d@ia.ucsb.edu

Der Millennium-Technologiepreis

Der Millennium-Technologiepreis wird alle zwei Jahre für eine die Lebensqualität der Menschen erheblich verbessernde technologische Innovation verliehen. Angestrebt wird mit diesem Preis, durch Auszeichnung auf Verbesserung der Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung gerichteter F&E-Tätigkeit und Innovationen die technologische Entwicklung in eine humane Richtung zu lenken. Gestiftet wurde und finanziert wird dieser Preis gemeinsam von finnischen Organisationen, der finnischen Industrie und dem finnischen Staat. Der erste Millennium-Technologiepreis wurde im Juni 2004 Tim Berners-Lee, dem Erfinder des World Wide Web zuerkannt.

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