Die regionale Zukunft mitbestimmen

Zum ersten Mal in Deutschland wurde jetzt zur regionalen Flächennutzungsplanung eine Internet-basierte und moderierte Bürgerbeteiligung durchgeführt. Rund 2,5 Mio betroffene Bürger im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main waren aufgerufen, mithilfe der vom Fraunhofer-Institut für Autonome Intelligente Systeme AIS entwickelten Informations- und Beteiligungsplattform »Dito« ihre Meinungen und Vorschläge auf www.planung-verbindet.de einzubringen.


In dem vierwöchigen moderierten Online-Forum brachten die Teilnehmer eine Fülle von Vorschlägen zur zukünftigen Planung ihrer Region ein. So fragten die Bürger beispielsweise nach der Ausweisung von Flächen für Windkraftanlagen, der Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs für die Region oder Standortgestaltungen für den Einzelhandel. Der Auftraggeber, der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main (PVFRM), lobt diese neue Art der Bürgerbeteiligung wegen der vielen konstruktiven Anregungen für die künftige Nutzung von Flächen in der Region. »Ohne die Kenntnisse über Bedürfnisse sowie Mängel und Wünsche oder Vorschläge unserer Bürgerinnen und Bürger fehlt dem Flächennutzungsplan schnell der Bezug zu denen, für die wir planen«, sagt Jochen Bosold, Initiator des Dialogangebotes vom PVFRM.

Prozesse der Wissens- und Ideengenerierung für Wirtschaft und Verwaltung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch für Kommunen wird es immer wichtiger, in Fragen der Planung und Entwicklung die Bürger zu beteiligen, um sachlich und sozial komplexe Probleme besser lösen zu können. Auf EU-Ebene liegt eine Empfehlung vor, diese Art der Bürgerbeteiligung bei regionalen Planungsvorhaben mit zu berücksichtigen.

»Unsere Erfahrung zeigt«, so Oliver Märker, stellvertretender. Abteilungsleiter Wissen und Kommunikation am Fraunhofer AIS, »dass erfolgreiche elektronische Beteiligungsverfahren wie die Frankfurter Bürgerplattform www.planung-verbindet.de eine Analyse der Einsatzbedingungen und Erfolgsfaktoren voraussetzen. Die Internet-basierten Diskurse bedürfen neben einer erfahrenen Diskussionsmoderation einer Dramaturgie, um wichtige Phasen der Bürgerbeteiligung, der Ideenfindung, Diskussion der wichtigsten Themen, Zusammenfassung der Meinungen, ziel- und ergebnisorientiert strukturieren und steuern zu können. Nur so können wirklich verwertbare Vorschläge entstehen.«

Das AIS bietet für Unternehmen und öffentliche Institutionen E-Partizipation aus einer Hand: Innovative Verfahrensmodelle und Beratung bei der organisatorischen Einbettung, modernste Software, umfassendes Online-Moderations- und Mediations-Know-how sowie Evaluation von E-Partizipationsverfahren und Schulungen.

Media Contact

Oliver Märker Fraunhofer-Presse

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer