Wie wir Gesichter von Geburt an erkennen

Das fusiforme Gesichtsareal ist entscheidend

Wissenschafter des Massachusetts Institute of Technology haben genau erforscht, wie wir ein Gesicht erkennen, das wir sehen. Es war bereits bekannt, dass es etwas Besonderes ist, womit Gesichter unseren Blick auch in den ersten Stunden nach der Geburt auf sich lenken. Die entscheidende Bedeutung des fusiformen Gesichtsareals (FFA) wurde jetzt erforscht. Die Wissenschafter schreiben in Neuron, dass sie herausgefunden haben, wie FFA diese visuellen Informationen verarbeitet.

Für die Erforschung der genauen Vorgänge im Gehirn wurden Freiwillige zur Teilnahme an einem Experiment eingeladen. Ihnen wurden Fotos verschiedener Gesichter gezeigt und Darstellungen eines unbelebten Objekts, eines Hauses. Gleichzeitig wurden die Gehirne mittels fMRI gescant und so sichtbar gemacht, welche Bereiche zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv waren. Einige der gezeigten Gesichter waren total normal, andere waren hinsichtlich der räumlichen Aufteilung verändert oder bestimmte Teile wie Nase oder Mund durch einen anderen ersetzt. Die Bilder der Häuser wurden auf ähnliche Art und Weise durch anders verteilte Fenster oder andere Türen verändert.

Diese Experimente zeigten Galit Yovel und Nancy Kanwisher, dass das fusiforme Gesichtsareal für die Verarbeitung dieser visuellen Informationen zuständig war. Das FFA war beim Betrachten der Bilder von Häusern nicht aktiv. Zusätzlich ergab sich laut BBC, dass die Gesichter als Ganzes erkannt wurden. Einzelne Bestandteile oder der Abstand zwischen ihnen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Diese Erkenntnisse widersprechen der früher gängigen Lehrmeinung.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://web.mit.edu http://www.neuron.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer