Alternative Wasserversorgung in einer zunehmend verwüsteten Region

Verschmutztes Trinkwasser ist nur eine der schädigenden Nebenwirkungen, die sich aus der Misswirtschaft der Wasserressourcen in der Aralsee-Region ergeben. Glücklicherweise werden im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Europa und den Unabhängigen Staaten an der Grenze des Aralsees Maßnahmen unternommen, um diese Situation zu verbessern.

Vor 1960 war der in Zentralasien gelegene Aralsee der weltweit viertgrößte Inlandsee. Die zunehmende Umleitung der Zuflüsse des Aralsees für Bewässerungszwecke hat aber zu einer Abnahme des Volumens und der Oberfläche um mehr als 50% geführt. Durch den Süßwassermangel und dem damit verbundenen Rückgang des Wasserstandes sowie der Freilegung des Seebettes begann in der Region ein Verwüstungsprozess. Außerdem stieg der Salzgehalt des Sees um das Dreifache, wodurch das lokale Ökosystem stark gefährdet wird. Das Kontinentalklima, welches vorher durch den See ausgeglichen wurde, ist desweiteren zunehmend rauer geworden. Die Situation des Aralsees gleicht kurz gesagt einer vielschichtigen ökologischen Katastrophe.

Das Problem geht weit über die nationalen Grenzen hinaus, denn die Bewässerung erfolgt weiter flussaufwärts an den Flüssen Amudarjy und Syrdarja. Im Rahmen des INTAS-Programms der Europäischen Union haben sich Wissenschaftler aus den Unabhängigen Staaten der früheren Sowjetunion in dieser Region sowie aus Europa zusammengefunden, um diese Krise gemeinsam anzugehen.

Eines der vielen Probleme, mit denen die ansässige Bevölkerung zu kämpfen hat, ist die Verunreinigung ihrer Trinkwasservorräte. Die in Wasserproben gefundenen hohen Konzentrationen an giftigen Schadstoffen sind sehr wahrscheinlich eine Folge des Bewässerungsabflusses, der Verwendung von Pestiziden sowie anderen Maßnahmen, die mit den intensiven landwirtschaftlichen Aktivitäten in der Region zusammenhängen.

Zahlreiche Forschungsprojekte wurden für Mess- als auch Modellierungszwecke konzipiert. Hydrometeorologische, hydrologische und hydrogeologische Daten wurden aus den Flüssen, den lokalen Bewässerungssystemen und dem Aralsee selbst zusammengetragen. Die Situationsbewertung wurde durch die Verwendung von numerischen Modellen unterstützt. Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass die Trinkwassernachfrage in der Region mit unterirdischen Quellen wie Grundwasser befriedigt werden kann.

Die Nutzung von Grundwasser ist nichts Neues und wird in ariden Regionen, in denen hochwertige oberirdische Wasservorräte sehr knapp sind, regelmäßig in Betracht gezogen. Mit dem während des Projekts genutzten Ansatz können Nachteile wie Grundwassersenkung, die normalerweise bei der Grundwassernutzung auftreten, vermieden werden. Zukünftige Forschungen werden Antworten auf noch offene Fragen geben. Hierzu gehört zum Beispiel die Frage nach der möglichen Verschmutzung von verfügbaren Grundwasserressourcen durch Salzinfiltration. Durch die Analyse von verschiedenen Abschwächungsstrategien werden die Teilnehmer die Entwicklung der Region außerdem so beeinflussen können, dass sie sich langsam von der ökologischen Katastrophe erholt.

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