Intelligente Qualitätssicherung für Roboteranwendungen

Die Fertigung hochintegrierter mechatronischer Baugruppen ist für die Automobilzuliefererindustrie von großer Bedeutung. Nicht zuletzt durch die zunehmende fahrzeuginterne Vernetzung steigt die Komplexität der Baugruppen.

Neben hohen Anforderungen an den Montageprozess besteht auch ein erhöhter Prüf- und Dokumentationsbedarf. Um allen Qualitätsansprüchen zu genügen, wird aktuell zumeist auf teure manuelle Montage und Überprüfung zurückgegriffen.

Im Rahmen des Projekts »Gekoppelte automatisierte Prüf- und Montageprozesse unter Einbindung kollaborierender Robotik« (RoMonA) entwickeln Forscherinnen und Forscher einen Ansatz zur intelligenten Qualitätssicherung mit kollaborierenden Robotern.

»Wir wollen eine Methode erarbeiten, mit der Fehlertrends, die wir bei der Qualitätsprüfung erkennen, zu einer automatischen Programmmodifikation der Montageroboter führen«, sagt Gerhard Schreck, Abteilungsleiter Prozessautomatisierung und Robotik beim Fraunhofer IPK.

Experten von der Hiersemann Prozessautomation GmbH prüfen, wie eine intelligente Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Roboter auf Basis von Prüf- und Prozessdaten gesteuert werden kann.

»Wir versprechen uns von dem Projekt, dass der Aufwand für nachträgliche, manuelle Qualitätssicherungsschritte um bis zu 20 Prozent reduziert und der Ausschuss um bis zu 10 Prozent verringert werden kann«, so Holger Klempnow, Geschäftsführer der Klero GmbH Roboterautomation, einem weiteren Projektpartner.

Bis Herbst 2021 werden zwei Demonstratoren bei den beteiligten Systemintegratoren und Anlagenlieferanten implementiert sein, um die theoretischen Ergebnisse zu validieren. Begleitet wird das Projekt von der Mercedes-Benz AG, welche in der Rolle als assoziierter Anwendungspartner am Standort Berlin einen ersten Anwendungsfall für die Projektergebnisse zur Verfügung stellen wird.

Die entwickelten Lösungsbausteine sollen dort zur Entlastung der Mitarbeiter bei Routineaufgaben und zu einer deutlichen Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit führen.

Das Projekt RoMonA wird mit Mitteln des BMBF unter dem Förderkennzeichen 02P19K052 gefördert. Die Fördermaßnahme »KMU-innovativ: Produktionsforschung« richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen mit dem Ziel, deren Innovationspotenzial zu stärken sowie die Forschungsförderung für KMU im Rahmen des Programms »Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen« attraktiver zu gestalten.

Gerhard Schreck | Tel.: +49 30 39006-152 | gerhard.schreck@ipk.fraunhofer.de

http://www.ipk.fraunhofer.de

Media Contact

Claudia Engel Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer