Baubeginn für modulares Forschungsgebäude NEST

Aussenperspektive des NEST - sie wird sich immer wieder verändern, wenn neue Forschungsmodule eingebaut werden. Empa

Den ersten Spatenstich führten Empa-Direktor Gian Luca Bona und Eawag-Direktorin Janet Hering aus, gemeinsam mit Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie (BFE), Markus Kägi, Regierungsrat des Kantons Zürich, und Lothar Ziörjen, Stadtprädident von Dübendorf. Bund, Kanton und Gemeinde unterstützen das Projekt finanziell.

Das in Europa einmalige Forschungshaus, entworfen vom Zürcher Büro Gramazio & Kohler, wird in den nächsten Jahren zukünftige Wohn- und Arbeitsformen, neue Konstruktionsmethoden und neue, energieeffiziente Technologien erproben. So erreichen diese Technologien schneller die Marktreife, was den beteiligten Industrieunternehmen einen entscheidenden Vorsprung verschaffen kann. NEST wird als Gästehaus ständig bewohnt, die Büroeinheitenim Alltag benutzt.

Wohnen und arbeiten in der Zukunft

Das viergeschossige Experimentalgebäude NEST besteht aus einem Kern, dem so genannten «Backbone» mit drei offenen Plattformen, auf denen mehrere unabhängige Forschungs- und Innovationsmodule installiert werden können. In diesen so genannten «Units» sollen zukünftige Wohnungen, Büro- und Konferenzräume unter alltagsnahen Bedingungen erforscht, erprobt und weiterentwickelt werden.

Anders als bei herkömmlichen Häusern sind Fehler und Irrwege im NEST erlaubt und sogar erwünscht. Nie zuvor war es möglich, neue Technologien und Systeme in einer realen Nutzumgebung zu demonstieren und zu testen. Dank der austauschbaren Units können im NEST grössere Risiken als in einem normalem Bau eingegangen werden, was den Erkenntnisgewinn deutlich beschleunigt.

NEST erforscht nicht nur Wohn- und Arbeitsformen, sondern auch Energieflüsse und Versorgungstechnik der Häuser von morgen: Die Forschungsmodule werden vom Backbone aus mit Wasser, Wärme, Elektrizität und Internetanschluss versorgt; die Nutzungsdaten der einzelnen Module werden detailliert ausgewertet. Der Bau des Backbone soll im Herbst 2015 abgeschlossen sein. Ende 2015 sollen die ersten Forschungsmodule installiert werden. Als akademische strategische Partnerinstitutionen sind heute neben der Empa und der Eawag die ETH Zürich, die EPF Lausanne und die Hochschule Luzern beteiligt. 

Zusätzliche Forschungspartner gesucht – fünf Projekte laufen bereits

Zusätzlich zu den bestehenden Partnern aus Wissenschaft und Industrie werden weitere innovative Firmen gesucht, die von NEST profitieren wollen, um neue Produkte und Systeme zu entwickeln. Auf der Website http://nest.empa.ch sind aktuelle Nachrichten und Projektinformationen zu finden.

Vier Teams haben mit der Umsetzung ihrer Module bereits begonnen: Die Hochschule Luzern entwickelt ein Büro der Zukunft unter dem Namen «meet2create»; die EPF Lausanne erforscht im Projekt «city lifting» ein vorgefertigtes Wohnmodul, das auf bestehende Stadthäuser aufgesetzt werden kann.

Das Modul «HiLo» der ETH Zürich enthält neben einer innovativen Leichtbaukonstruktion eine adaptive und zugleich attraktive Fassade, die bei Bau und Betrieb möglichst wenig Energie verbrauchen soll.

Im Projekt «Vision Holz» der Empa entsteht ein Studentenapartement aus neuartigen Materialien auf Basis von Holz. Das fünfte Modul «Solares Fitness & Wellness» wird zusammen mit dem Gebäudetechnikverband Suissetec entwickelt und befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase.

Weitere Informationen
Reto Largo, Geschäftsführer NEST, Tel. +41 58 765 65 63, reto.largo@empa.ch
Dr. Peter Richner, Departementsleiter Bau- und Maschineningenieurwesen, Tel. +41 58 765 41 40, peter.richner@empa.ch
Redaktion / Medienkontakt
Rainer Klose, Kommunikation Empa, Tel. +41 58 765 47 33, rainer.klose@empa.ch
Andri Bryner, Kommunikation Eawag, Tel +41 58 765 51 04, andri.bryner@eawag.ch

Pressemappe zum Download: www.empa.ch/bilder/NEST-Pressemappe-Spatenstich
Projektwebsite: www.nest.empa.ch 

Media Contact

Rainer Klose EMPA

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