Weltweit zehn Prozent der Medikamente gefälscht

Viagra gehört zu den Verkaufsschlagern

Der weltweite Einsatz von gefälschten Medikamenten ist deutlich angestiegen, da sie einfach herzustellen und billig zu verkaufen sind. Aus diesem Grund hat die WHO eine Kampagne gegen den Einsatz derartiger Medikamente gestartet, die schädlich und fallweise sogar tödlich sein können. Die WHO schätzt, dass bis zu 25 Prozent der Medikamente, die in Entwicklungsländern eingenommen werden, entweder gefälscht sind oder nicht dem medizinischen Standard entsprechen. Diese Medikamente werden laut BBC vielfach zur Behandlung von Erkrankungen wie Malaria, Tuberkulose und Aids eingesetzt.

Das Problem ist laut WHO auch in reicheren Ländern weit verbreitet. Zu den am besten verkauften Fälschungen gehört Viagra, das einfach über das Internet bezogen werden kann. Die US Food and Drug Administration schätzt, dass Fälschungen mehr als zehn Prozent des weltweiten Medizinmarktes ausmachen und für jährliche Umsätze in der Höhe von mehr als 32 Mrd. Dollar sorgen. Eine WHO-Studie für den Zeitraum Januar 1999 bis Oktober 2000 ergab, dass 60 Prozent der Fälle in Entwicklungsländern zu verzeichnen sind.

WHO-Sprecherin Daniela Bagozzi macht für das weltweite Ansteigen dieses Problems die fallenden Handelsschranken verantwortlich. Sie betont, wie einfach es sei, Imitationen herzustellen. In einigen Fällen wurde einfach Mehl in Kapseln abgefüllt und verkauft. Die Gesundheitsorganisation geht davon aus, dass die Herstellung vorwiegend in Heimarbeit geschieht. Der Großteil der Produktion finde eher in Hinterhöfen als in großen Lagerhäusern statt. Die extreme Ausbreitung des Problems sei teilweise auf das Fehlen einer entsprechenden Gesetzgebung in vielen Ländern zurückzuführen.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer