Neue SiC-Dioden machen Umrichter effizienter

<br>

In dem soeben abgeschlossenen Projekt MV-SiC wurden diese Dioden in kommerziellen Umrichtern getestet, wie sie für große Antriebe verwendet werden. SiC-Dioden reduzieren die Komplexität des Systems und steigern aufgrund geringerer Verluste die Energieeffizienz.

Ein weiteres Ergebnis: Die Schaltfrequenz von Umrichtern kann etwa um ein Drittel steigen, was die Leistung und den Drehzahlbereich von Antrieben erweitert. Siemens leitete das Projekt, das vom Bundesforschungsministerium im Programm Leistungselektronik zur Energieeffizienz-Steigerung gefördert wurde.

Mit Frequenzumrichtern können Elektromotoren mit variabler Drehzahl betrieben werden. Motoren für große Pumpen, Kompressoren oder Schiffe benötigen so gegenüber ungeregelten Antrieben bis zu 70 Prozent weniger Strom. Da solche Antriebe über eine Leistung von einigen Megawatt verfügen, sind Einsparungen von besonderer Bedeutung.

Für diese Leistungen braucht es Umrichter, die Spannungen von einigen Kilovolt (kV) ausgeben. Bislang bestehen solche Umrichter aus konventionellen Silizium-Halbleitern. In dem Projekt erforschten die Partner Infineon, Curamik Electronics, die TU Dresden sowie Experten von Siemens Drive Technologies und der globalen Forschung Corporate Technology (CT) Diodenmodule auf Basis des Halbleitermaterials Siliziumkarbid (SiC), die eine Sperrspannung von 6,5 Kilovolt (kV) besitzen und einen Strom von bis zu 1,2 Kiloampere (kA) aushalten.

Durch Parallelschaltung sogenannter bipolarer SiC-Hochvolt¬diodenchips gelang es, funktionsfähige SiC-Diodenmodule mit den geforderten elektrischen Parametern aufzubauen. Um das Schaltverhalten zu optimieren, bauten die Partner eine vollständig digitale Treiberschaltung auf. So erreichen sie hohe Schaltfrequenzen und eine hohe Schaltgeschwindigkeit, was die Einschaltverluste maßgeblich reduziert. Schwerpunkte der Siemens-CT-Arbeiten lagen auf dem thermischen Verhalten der Chips und Diodenmodule.

Weil bei SiC die Durchlassspannung mit steigender Temperatur abnimmt, sind dies entscheidende Faktoren für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Diodenmodule.

Experten von Siemens Drive Technologies testeten die neuen Module in Sinamics GM150-Umrichtern als Mittelpunktsdioden. Dieses Standard-Umrichtersystem für Einzelantriebe ist durch ein 6,5 kV SiC-Diodenmodul im Aufbau weniger komplex und reduziert so den Materialaufwand bei gleichzeitiger höherer Effizienz. (IN 2013.09.5)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer