Karlheinz Langanke und Friedrich-Karl Thielemann erhalten Lise-Meitner-Preis

Damit ehrt die Sektion Kernphysik der Europäischen Physikalischen Gesellschaft die außerordentlichen Beiträge der beiden Preisträger zum Verständnis von Sternexplosionen und der dabei ablaufenden Kernreaktionen.

Was passiert, wenn ein Stern am Ende seines Lebens noch einmal hell aufleuchtet und sich dann in einer Supernovaexplosion in einen Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch verwandelt? Zum Verständnis dieses Vorgangs haben Karlheinz Langanke und Friedel Thielemann im Laufe ihrer Karriere herausragende Beiträge geleistet. Für diese Verdienste in der Nuklearen Astrophysik bekommen sie am 20. September 2012 den Lise-Meitner-Preis auf der Europäischen Kernphysik-Konferenz in Bukarest überreicht. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

Die langjährige Freundschaft der beiden Preisträger habe ihre Arbeit maßgeblich beeinflusst, so Karlheinz Langanke. Während sich Friedel Thielemann auf die Astrophysik spezialisierte, wurde Karlheinz Langanke zum Experten in der theoretischen Kernphysik. Wissen auf beiden Gebieten ist nötig, um die Vorgänge bei Supernovae zu verstehen. „Unsere Forschungsgebiete sind ineinander eng verzahnt“, sagt Karlheinz Langanke. „Es freut mich deshalb besonders, dass ich den Lise-Meitner-Preis zusammen mit Friedel Thielemann verliehen bekomme.“

„Auch an FAIR, der neuen Beschleunigeranlage, die gerade bei GSI gebaut wird, geht es um die Erforschung nuklearer und astrophysikalischer Prozesse“, sagt Horst Stöcker, wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI. „Karlheinz Langanke und Friedel Thielemann sind die führenden Experten auf diesen Gebieten, was durch die Verleihung des Lise-Meitner-Preises erneut bestätigt wird. Ihr Wissen wird die Forschung bei FAIR entscheidend vorantreiben.“

Karlheinz Langanke, geboren am 13. Februar 1951 in Bockum-Hövel studierte und promovierte in Münster. Nachdem er von 1992 bis 1996 Mitglied der Fakultät am California Institute of Technology war, nahm er einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an der Universität Aarhus in Dänemark an. Seit 2005 ist er Professor für Theoretische Physik an der TU Darmstadt und Forschungsdirektor an der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH. Langanke ist außerdem Senior Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS).

Friedel Thielemann, der am 17. April 1951 in Mülheim an der Ruhr geboren wurde, studierte und promovierte an der TU Darmstadt. Wie Langanke war er am Caltech in Kalifornien und war außerdem von 1991 bis 1994 Professor in Harvard. Heute ist er Professor an der Universität Basel. Im Rahmen des Humboldt Forschungspreises, den er 2009 verliehen bekam, ist Thielemann regelmäßig bei GSI.

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