Von der Schale bis zum Kern

Wie wandelt man Nebenprodukte in Wertstoffe um? Kann man aus Abwasser Energie gewinnen? Zukunftsweisende Strategien für eine nachhaltige und kosteneffiziente Lebensmittelproduktion standen im Vordergrund eines vom ttz Bremerhaven und der Food Processing Initiative organisierten Symposiums. Experten der Branche diskutierten über intelligente Technologien und Wege zur Prozessoptimierung bei der Lebensmittelproduktion.

Das ttz Bremerhaven und die Food Processing Initiative e.V. luden Experten für die Themen Reststoffe, Wasser und Energie in die Seestadt ein. Über technologische Fortschritte bei der Energie- und Ressourceneffizienz diskutierten die Fachleute am vergangenen Donnerstag. Strategien für eine nachhaltige und kosteneffiziente Lebensmittelproduktion standen im Vordergrund der Veranstaltung.

Die Organisatoren zeigten sich zufrieden: „Um ganzheitliche Konzepte auf den Weg zu bringen, ist der erste Schritt, in den Dialog mit den Experten zu treten. Das haben wir heute mit dem Symposium erreicht“, resümierten Beate Kolkmann, stellvertretende Geschäftsführerin von Food-Processing Initiative und Martin Schüring, Vertriebsleiter für den Bereich Lebensmittel am ttz Bremerhaven.

Auf die Bedeutung des Einsparpotentials und der Rückgewinnung von Wert- und Rohstoffen bei der Lebensmittelproduktion machten die renommierten Redner aufmerksam. Prof. Dr. Klaus Lösche (ttz und Hochschule Bremerhaven) hob das Potential von Reststoffen hervor. Schale und Kerne von Trauben werden in der Regel als Abfallprodukte deklassiert. Und das, obwohl sie krebsvorbeugende Polyphenole enthalten, die es im Rahmen umweltgerechter und energiesparender Produktionsverfahren zu gewinnen gilt.

Jan Iseler vom Institut für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen stellte eine Methode zur biologischen Abwasseraufbereitung vor: Ein neu entwickelter Bioreaktor zeichnet sich durch seinen geringen Platzbedarf und schneller Abwasserklärung aus – ideal für Unternehmen mit viel oder aufwendigem „Klärungsbedarf“.

Über die regionale energetische Nutzung biologischer Reststoffe informierte Dr. Gerhard Schories, Leiter des Umweltbereichs am ttz Bremerhaven. Als Beispiel zog er eine Brennerei für Bioethanol heran, die vom ttz Bremerhaven konkurrenzfähig gemacht wurde. Zu den weiteren Vortragenden gehörten Gregor Hinz (Effizienz21), Heike Wulf (Effizienz-Agentur NRW), sowie Wolfgang Neldner (Anoxymer GmbH).

Besondere Aufmerksamkeit erregte der bevorstehende Test einer in Deutschland bisher unbekannten Technologie für die Lebensmittelverarbeitung: Mit Hilfe des in Japan entwickelten Apparates „Marugoto ekisu“ werden am ttz Bremerhaven Lebensmittel innerhalb von 24 Stunden unter extremem Hochdruck verflüssigt. Die Aktivität der in den Lebensmitteln enthaltenen oder zugegebenen Enzyme wird durch die Zugabe von Wärme zusätzlich optimiert.

Das ttz Bremerhaven ist ein Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit.

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Leiter Kommunikation und Medien
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