Der durchschnittliche mobile Internetnutzer ist männlich und unter 45

Das mobile Internet wird jedoch bisher nur von 9,3 Prozent aller Handybesitzer genutzt. Der Anteil derer, die den Zugang zum Internet über das Handy regelmäßig oder zumindest häufiger nutzen, liegt noch niedriger – bei lediglich etwa 2,5 Prozent.

„Momentan stellen Handynutzer, die täglich das Mobiltelefon zum Surfen in Anspruch nehmen noch eine Minderheit dar,“ so René Pessier, Projektmitarbeiter an der Studie. Dabei dominieren die 31- und 45-Jährigen mit einem Anteil von knapp sechs Prozent, die wirklich häufig auf das mobile Internet zugreifen.

Über fast alle Altersgruppen hinweg surfen etwa doppelt so viele Männer wie Frauen im mobilen Internet. „Dies ist einerseits auf die wahrscheinlich stärkere dienstliche Nutzung und andererseits auf die größere Technikbegeisterung der Männer zurückzuführen“, so Prof. Ulrike Stopka, Leiterin der Studie und Inhaberin der Professur für Kommunikationswirtschaft.

Etwas mehr als ein Viertel aller mobilen Internetsurfer laden und nutzen Programme aus dem mobilen Internet, sogenannte Apps (mobile Applikationen), auf das Handy. 20 Prozent tun dies gelegentlich und sechs Prozent regelmäßig. Auf alle Mobilfunkbesitzer bezogen bedeutet dies, dass nur jeder 40. Mobilfunkkunde gegenwärtig Programme aus dem mobilen Internet herunterlädt und nutzt. Es handelt sich daher noch immer um einen Nischenmarkt, so die Forscher, der aber in den nächsten zwei Jahren extrem wachsen wird.

Bei der differenzierten Betrachtung der Geschlechtergruppen fällt auf, dass der Anteil der Männer, die Apps laden und nutzen um ca. 50 Prozent höher liegt als der der Frauen. Besonders deutlich kommt bei diesen Anwendungen der Generationenunterschied zum Tragen. Bei den Über-60-Jährigen spielt die Nutzung von Applikationen auf dem Mobiltelefon bisher keine Rolle, während knapp zwei Drittel der männlichen Jugendlichen (bis 18 Jahre) diese gelegentlich bzw. häufig nutzen.

Im Rahmen einer empirischen Erhebung über persönliche Interviews wurden im Sommer 2009 mehr als 2.000 Personen persönlich befragt. Aktuell verfügen 78 Prozent aller Personen über 14 Jahre über ein eigenes Handy. Das herkömmliche Internet per Festnetzzugang wird dagegen von nur knapp 58 Prozent der Befragten genutzt.

Der Anteil der mobilen Internetnutzung wird in den nächsten zwei Jahren durch neue Endgeräte und Tarife deutlich steigen. Hinsichtlich der Nachfrage konnte ein prinzipiell hohes Interesse an mobilen Anwendungen nachgewiesen werden. Für mit hohem persönlichen Mehrwert verbundene Dienste besteht laut der TUD-Untersuchung bei der knappen Hälfte der potenziellen Nutzer relevante Zahlungsbereitschaft. Voraussetzung für erfolgreiche Angebote ist jedoch eine einfache Zugänglichkeit und intuitive Bedienbarkeit durch den Nutzer. „Zum Durchbruch auf dem Massenmarkt bedarf es jedoch von Seiten der Mobilfunkanbieter transparenter Preismodelle“, so René Pessier.

Die Wissenschaftler erwarten, dass mit zunehmender Verbreitung von internetgeeigneten Mobiltelefonen diese auch vermehrt zur mobilen Internetnutzung verwendet werden.
Eine Kurzdarstellung der Studie steht unter
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/vkw/iwv/kom/forsch_berat/
papers/umfrage_mobile.pdf
Informationen für Journalisten: René Pessier, Tel. 0351 463-36787
E-Mail: rene.pessier@tu-dresden.de

Media Contact

Kim-Astrid Magister idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dresden.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer