Neues Verbundprojekt soll Generatoren von Offshore-Windparks verbessern

Der Anteil an Offshore-Windparks im Meer steigt ständig und damit auch die Leistungsansprüche an diese Windenergieanlagen. Mit zunehmender Leistung erhöht sich allerdings auch das Gewicht und Volumen der Generatoren in den Gondeln.

Eine stark verringerte Traglast ermöglicht kleinere Gondeln oder größere, installierte Leistung. In einem neuen Verbundprojekt arbeiten Wissenschaftler vom Bremer Centrum für Mechatronik (BCM) der Universität Bremen mit dem Bremer Sondermaschinenbauer Lloyd Dynamowerke und anderen internationalen Partnern daran, Generatorgewichte und Volumen um bis zu zwei Drittel zu verringern, ohne einen Leistungsverlust in Kauf nehmen zu müssen. Die Europäische Kommission fördert das neue internationale Verbundprojekt „Wingy-Pro“ in den nächsten vier Jahren mit rund 2.500.000 Euro.

Im Rahmen des Verbundprojekts soll nun ein neuartiger Synchrongenerator mit transversaler Flussführung gebaut werden. Nicht nur das Gewicht, das bei einem herkömmlichen Windenergiegenerator weit über 100 Tonnen beträgt, und das Volumen sollen sich dadurch um bis zu zwei Drittel reduzieren. Insgesamt ergeben sich durch die neue Konstruktion Materialeinsparungen bei Kupfer, Dynamoblech und vor allem bei der Stahlkonstruktion des Turms und seines Fundaments. Durch den Wegfall eines Getriebes wie bei anderen herkömmlichen Generatoren von Windkraftanlagen fallen weniger Wartungsarbeiten an. Mittels einer intelligenten Regelung lassen sich beim Generator zudem starke Geräusche und Vibrationen nahezu vollständig vermeiden.

Diese besondere Aufgabe haben die Bremer Partner gemeinsam mit dem Centrum für Innovative Verfahrenstechnik (CENTIV) in Stuhr nach Deutschland geholt. Die intelligente Leistungselektronik zur Energieeinspeisung wird von Converteam entwickelt, ein weltweit tätiges Unternehmen für elektrische Antriebstechnik, Leistungselektronik und Systemlieferant für Energieerzeuger. Da die Generatoren im Offshore-Bereich permanent der salzhaltigen und feuchten Luft ausgesetzt sind und großen Temperaturschwankungen unterliegen, besteht insbesondere auch ein hoher Entwicklungsbedarf bei der Herstellung von zuverlässigen Permanentmagneten für die Maschinen. Hierzu bringt Atlas Magnetics Europe aus den Niederlanden das erforderliche Spezialwissen in den Verbund ein. Um den Technologietransfer zu Windenergieanlagenherstellern und Betreibern nach Ost-Europa zu ermöglichen sowie auch neue Investoren zu gewinnen, beteiligt sich die rumänische Technologieberatungsfirma TRITECC an dem Vorhaben „Wingy-Pro“.

Achtung Redaktionen: In der Pressestelle erhalten Sie ein Foto von einem Prototyp des neuen Synchrongenerators. Kontakt unter Telefon: 0421 218-60150 oder E-Mail: presse@uni-bremen.de .

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Dr.-Ing. Holger Raffel
Bremer Centrum für Mechatronik (BCM)
Telefon: 0421 218-62690
E-Mail: raffel@mechatronik-bcm.de
und
Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG
Dr.-Ing. Norbert Götschmann
Telefon: 0421 4589-293
E-Mail: goetschmann@ldw.de

Media Contact

Meike Mossig idw

Weitere Informationen:

http://www.wingypro.com

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