Männer sind anfälliger für Parasiten

Das „starke“ Geschlecht stirbt auch früher als das „schwache“

Männliche Säugetiere sind anfälliger für Parasiten als weibliche. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der britischen Stirling Universität. Das könnte nach Ansicht der Wissenschaftler auch der Grund sein, warum sie eine geringere Lebenserwartung als Weibchen haben. Das berichten britische Biologen in der Fachzeitschrift Science. Zum Teil gilt dieses Urteil auch für den Menschen, schreiben die Forscher.

Sarah Moore und Kenneth Wilson haben zahlreiche Untersuchungen über Parasiten in Säugetieren zusammen getragen. Über die verschiedenen Tierarten hinweg fanden die beiden Biologen einen wesentlichen Zusammenhang zwischen der höheren männlichen Sterblichkeit und der größeren Anfälligkeit für Parasiten. Der Grund für die Häufigkeit eines parasitären Befalls blieb den Forschern aber verborgen. Ein Grund könnte die Größe der Männchen sein. Männliche Tiere sind meist größer als Weibchen und bieten daher eine größere Angriffsfläche. Aber auch das Sexualhormon Testosteron könnte eine Rolle spielen, indem es das Immunsystem beeinträchtigt, berichtet die Nachrichtenagentur ddp.

Bei der unterschiedlichen Lebenserwartung von Frauen und Männern spielen die Geschlechtsunterschiede wie zum Beispiel das Risikoverhalten sicherlich eine große Rolle. Doch sind Männer laut einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO tatsächlich anfälliger für eine Reihe von Parasiten, ergänzt Ian Owens in einem begleitenden Artikel. In den USA, Großbritannien und Japan beispielsweise sterben doppelt so viele Männer an Parasiten wie Frauen. In Kasachstan und Aserbaidschan sind es sogar viermal so viele.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer