Hallesche Mediziner Teil eines nationalen Forschungsnetzwerkes gegen das Pankreaskarzinom
Die Universitätsklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Halle (Saale) ist ab sofort Mitglied des „Translationalen Genomnetzwerks für das Pankreaskarzinom“, das vom Bundesforschungsministerium BMBF 6,8 Millionen Euro Fördermittel für die kommenden fünf Jahren erhielt.
„Das Netzwerk will genombasierte Diagnoseverfahren und Therapien schnell in die klinische Anwendung bringen, um die Behandlung des Pankreaskarzinoms zu verbessern“, erklärt Professor Dr. Thomas Seufferlein, Direktor der Klinik. Als Genom wird das Erbgut eines Lebewesens bezeichnet. Unter Pankreaskarzinom werden Tumore der Bauchspeicheldrüse zusammengefasst. Die Prognose für diese Erkrankung ist bisher sehr schlecht. Nur ein bis zwei Prozent der operierten Patienten überleben fünf Jahre, die mittlere Überlebenszeit beträgt nur ein halbes Jahr.
Der neue Verbund ist Teil des Nationalen Genomforschungsnetzes, das zum Ziel hat, mit Methoden der Humangenomforschung ein molekulares Verständnis von Krankheitsprozessen zu gewinnen. Die aktuelle Projektphase zielt auf die Umsetzung von bereits erarbeiteten Grundlagen in konkrete klinische Anwendungen. Hierzu wurden in einem Wettbewerb bundesweit 25 „integrierte Verbünde der medizinischen Genomforschung“ zur Förderung ausgewählt, um mittels modernen molekularbiologischen Methoden neue Ansatzpunkte für die Therapie von Volkskrankheiten zu schaffen.
Das „Translationale Genomnetzwerk für das Pankreaskarzinom“ setzte sich als eines von sieben Forschungsvorhaben zu verschiedenen Krebserkrankungen durch. Die in diesem Netzwerk zusammengeschlossenen elf Teilprojekte verfolgen das Ziel, die Identifizierung molekularer Strukturen zur Diagnose und Therapie des Pankreaskarzinoms voranzutreiben und rasch die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung über vorklinische Tests in klinische Anwendungen umzusetzen.
Neben der halleschen Klinik sind an dem Verbund Arbeitsgruppen an den Universitäten Marburg, Bochum, Heidelberg, Kiel, München und Ulm sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin, die Bayer Schering Pharma AG und die Applied Biosystems/Applera Deutschland GmbH beteiligt.
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