Roboter arbeitet mit Drehmaschine Hand in Hand

Wie umfangreich und vielfältig die Einsatzmöglichkeiten von Robotern im Werkzeugmaschinensektor sind, demonstriert Kuka Roboter seit geraumer Zeit. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf Konzepte, die eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erlauben. Aus über 280 Robotervarianten kann die passende für jede Applikation gewählt werden.

Schnittstelle führt Roboter und Drehmaschine zusammen

Robot Ready Option heißt eine Lösung des CNC-Werkzeugmaschinenherstellers Haas Automation. Eine standardisierte Schnittstelle ermöglicht die Kombination von Kuka-Robotern mit Haas-Dreh- und -Fräsmaschinen. Die Maschinen, zum Beispiel die Drehmaschine SL 20, müssen für die Kombination mit dem Roboter nicht einmal umgerüstet werden. Es bedarf lediglich der neuen Schnittstelle, die bei Haas unter dem Stichwort Robot Ready läuft.

Die Schnittstelle erleichtert erheblich die Zusammenarbeit von Roboter und Maschine. Dazu werden von drei Stellen in der Maschine Signale auf einem Klemmbock zusammengelegt. Von dort kann sie der Integrator abgreifen und mit dem Roboter verbinden.

Das heißt, bestehende Anlagen bei Kunden müssen nur mit der Schnittstellenkarte nachgerüstet werden, um sie für eine Automatisierung mit Kuka-Robotern fit zu machen. Über die Schnittstelle läuft dann die gesamte Kommunikation wie „Tür offen“, „Werkstückklemmung offen oder geschlossen“ sowie die Anforderungen „Beladen“ und „Entladen“. Selbst für Maschinen, an denen die Tür manuell geöffnet werden muss, eignet sich die automatisierte Lösung, weil der Roboter selbst diesen Vorgang übernehmen kann.

Roboter kann auch Tür der Drehmaschine öffnen

Die Zusammenarbeit von Roboter (mit Doppelgreifer) und Maschine mit manuell zu öffnender Tür sieht zum Beispiel so aus: Der Knickarmroboter belädt die Drehmaschine mit einem Rohteil, danach schließt er die Tür und sofort nach der Übertragung des Signals „Beladen abgeschlossen“ an die Maschinensteuerung holt er bereits das nächste Bauteil aus der Palette. In der Zwischenzeit wird das erste Rohteil einseitig bearbeitet.

Nach diesem Vorgang entnimmt der Roboter das Bauteil wieder aus der Haltevorrichtung, der Greifer wird gewendet und sofort das nächste Rohteil eingelegt. Die Tür wird geschlossen und die Drehmaschine für das zweite Teil gestartet.

Roboter lässt Bauteile wechselseitig bearbeiten

Parallel zur Bearbeitung des zweiten Werkstücks wird das erste über eine Hilfsposition in der Palette gewendet und neu gegriffen. Ist bei Werkstück zwei die erste Seite bearbeitet, wird es vom Roboter entnommen und wiederum das erste Bauteil so eingelegt, dass dessen zweite Seite bearbeitet werden kann.

Die Anlage kann so ohne Bedienereingriff arbeiten, bis alle vorgesehenen Bauteile vollständig bearbeitet sind. Ohne Automatisierung wäre ein Bedienereingriff durchschnittlich alle zwei Minuten nötig gewesen. Auch bei kleinen Losgrößen mit wiederkehrenden Werkstücktypen ergibt sich so ein Rationalisierungspotential durch Robotereinsatz.

Andreas Schuhbauer gehört zum Industrial Business Development der Kuka Roboter GmbH, 86165 Augsburg.

Media Contact

Andreas Schuhbauer MM MaschinenMarkt

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