Neues Speichermedium für Wasserstoff entwickelt

Wasserstoffmolekül in einer Computergrafik: Vor allem für Mikroanwendungen der Brennstoffzelle ist eine unkomplizierte Speicherung dieses Gases wichtig.

Ein neues Speichermedium für Wasserstoff haben Wissenschaftler in Singapur entdeckt: Die Metallverbindung Lithiumnitrid kann bedeutende Mengen des Gases sicher speichern und bei Bedarf wieder freisetzen, berichten sie im Fachmagazin „Nature“.

In ihren Experimenten wiesen Ping Chen und seine Kollegen von der National University of Singapore nach, dass die leichte und kostengünstige Verbindung bis zu 9,3 Prozent ihres Eigengewichts an Wasserstoffgas aufnehmen kann. Allerdings sind für diesen „Auflade“-Prozess Temperaturen von 255 Grad Celsius nötig – zu hoch für praktische Anwendungen. Die Forscher hoffen jedoch, mit ähnlichen Verbindungen auch bei geringeren Temperaturen gute Werte erreichen zu können.

Lithiumnitrid reagiert mit Wasserstoff zu einer neuen Metall-Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung. Dabei nimmt ein Li3N-Molekül im Durchschnitt mehr als drei Wasserstoffatome auf. Je nach dem Umgebungsdruck und der Temperatur gibt die entstandene Verbindung Wasserstoff wieder frei, so dass er beispielsweise in einer Brennstoffzelle eingesetzt werden kann.

Neben den klassischen Hochdruck- oder Flüssiggasspeichern greift die Industrie bislang auf bestimmte Metall-Hydrid-Verbindungen für eine sichere Speicherung zurück. Doch wird bei diesen Metallen ein weniger gutes Verhältnis zwischen absolutem Gewicht und gespeichertem Gas erreicht. Andere Forscher meinen, dass auch Nanoröhrchen aus Kohlenstoff die idealen Hohlräume für eine Wasserstoffspeicherung bildeten. Wieder andere arbeiten mit Kunststoffen. Doch auch diese Ansätze stecken noch in den Kinderschuhen.

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Initiative Brennstoffzelle

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