Vergiftung a la carte: EU-Forscher-Allianz schmiedet Abwehr-Strategien gegen neue Lebensmittel-Krankheiten

Durchfall, Magenschmerzen, Fieber, Schwindel: Eine Salmonellenvergiftung kann unangenehm bis tödlich verlaufen. Der überwiegende Anteil der neu auftretenden bakteriellen Erkrankungen der vergangenen zehn Jahre können durch Lebensmittel übertragen werden. Zur Abwehr dieser sogenannten Pathogene hat die EU eine pan-europäische Forschungs-Allianz geschmiedet.

In dem Workshop „New Trends in Emerging Pathogens“ am 10. März, diskutieren Experten aus ganz Europa neue Entwicklungen und Ergebnisse im Kampf gegen bakterielle Infektionen, die durch Lebensmittel übertragen werden. Ganz praktisch greift das Seminar „Mikrobiologie in der Milchwirtschaft“ die Problematik, am Folgetag, auf. Veranstalter des Workshops sind die Universitäten Hohenheim und Stuttgart.

Bakterielle und virale Infektionen sind weltweit eine der häufigsten Ursachen von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Salmonellen und Campylobacter, die über 90% aller bakteriell verursachten Lebensmittel-vergiftungen ausmachen, stehen an der Spitze. Verschärft wird der Vormarsch der lebensmittelbedingten Infektionen dadurch, dass die Krankheitserreger zunehmend gegen gebräuchliche Antibiotika resistent sind.

Montag, 10. März 2008 ab 8:30 Uhr: Internationale Forschungsergebnisse in der Diskussion

Auf ihrem Workshop am Montag, 10. März, diskutieren die Forscher sowohl innovative Methoden für eine bessere Lebensmittelkontrolle, als auch innovative Hygiene- und Sicherheitslösungen für Lebensmittel- betriebe. Einen dritten Schwerpunkt bildet der Ansatz, bei der Verarbeitung von Lebensmitteln Schutzkulturen einzusetzen, die die Bildung gefährlicher Krankheitserreger verhindern.

Dienstag, 11. März 2008 ab 9:30 Uhr: Praxisorientierte Anwendungen

Im Anschluss an die wissenschaftliche Tagung konzentriert sich das deutschsprachige Seminar am Dienstag, 11. März speziell auf die betriebliche Praxis. Vertreter aus Forschung, Politik und Industrie diskutieren Gefahrenpotential, Rechtsgrundlagen und Nachweismethoden mit Blick auf die Milchwirtschaft.

Anmeldungen für beide Veranstaltungen unter: http://www.pathogencombat.com/workshop

Text: Leppin/Klebs

Hintergrund „PathogenCombat“

Lebensmittelqualität und -sicherheit steht im Mittelpunkt des Forschungsprojektes „PathogenCombat“, das von der EU ein Budget von 14,3 Millionen Euro erhielt. An dem sehr breit angelegten fünfjährigen EU-Projekt arbeiten 44 Teams aus 16 Ländern. Ziel des Projektes ist es, neue oder bestehende Erreger entlang der gesamten Nahrungskette zu erforschen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.

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Florian Klebs idw

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