Beim „ungelösten Fall“ ist das Kind im Mittelpunkt

Durch bildgebende, biochemische und genetische Untersuchungsmethoden können bei Kindern mit chronischen Erkrankungen des Nervensystems oft die Ursachen der Erkrankung aufgedeckt werden. Die genaue Diagnose ist unabdingbar für eine ursächliche Behandlung. Leider gelingt es aber nicht immer.

Auch wenn die Mediziner bei weitem nicht alle möglichen Ursachen für Erkrankungen des Nervensystems kennen, ist die Vielzahl bekannter genetischer und biochemischer Defekte so groß, dass kein Kinderneurologe sie überblicken kann. Seit 19 Jahren treffen sich daher einmal im Jahr Kinderneurologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um gemeinsam Kinder mit unklaren Krankheitsbildern zu untersuchen und darüber zu diskutieren.

In diesem Jahr findet das Seminar „Der ungelöste Fall“ bereits zum dritten Mal in Hannover statt, organisiert von Professor Dr. Hans-Jürgen Christen vom Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, Dr. Hans Hartmann von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Professor Dr. Ulrich Stephani von der Universitätskinderklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel.

Am 19. und 20. November 2010 werden in der MHH, Gebäude I2, Hörsaal A, neun Kinder in Anwesenheit der Eltern von ihren behandelnden Ärzten vorgestellt und von nationalen und internationalen Experten untersucht. Anschließend wird das Krankheitsbild gemeinsam diskutiert. Besondere Beachtung finden dabei die Befunde der bildgebenden Untersuchungen, die von Professor Dr. Heinrich Lanfermann, Direktor des MHH-Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, und seinen Mitarbeitern vorgestellt werden. „Dies bedeutet für die Kinder und Familien eine einmalige Gelegenheit, dass über die Erkrankung mit großem und breitem Sachverstand gesprochen wird und für die etwa 200 Teilnehmer eine Gelegenheit zum Austausch“, sagt Professor Christen.

Wir laden Pressevertreter ein an dem Seminar teilzunehmen am

– Freitag, 19. November 2010, von 12.30 bis 18.30 Uhr und am Sonnabend, 20. November 2010, von 8 bis 13.30 Uhr in der

– MHH, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover, Gebäude I2, Hörsaal A.

Dass sich kinderneurologische Forschung lohnt, hat Professor Dr. Robert Steinfeld aus Göttingen bewiesen. Im vergangenen Jahr konnte er bei zwei Kindern mit einer autistischen Erkrankung eine Störung des Hirnstoffwechsels nachweisen, die sich medikamentös behandeln lässt. Durch die Therapie können die Kinder ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessern. Wie häufig eine solche Erkrankung Ursache einer autistischen Störung ist, ist noch unbekannt. Für seine Arbeit wurde ihm der mit 10.000 Euro dotierte Maximilian-May-Preis zuerkannt, der ihm am 19. November im Rahmen der Tagung verliehen wird.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Professor Christen, christen@hka.de, oder Dr. Hartmann, hartmann.hans@mh-hannover.de, zur Verfügung.

Media Contact

Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

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