Expertennetzwerk gegen schwere Unterzuckerungen im Neugeborenenalter gegründet

Auf der Tagung gaben die Ärzte aus Deutschland, Großbritannien und Israel die Gründung des internationalen Netzwerks „Congenitaler Hyperinsulinismus“ bekannt.

Der Congenitale Hyperinsulinismus ist eine Erkrankung, die unbehandelt auf Grund der immer wieder kehrenden Unterzuckerungen zu bleibenden Entwicklungsstörungen führt. Es handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung. Auf 40.000 Neugeborene kommt nur ein Kind mit dieser Erkrankung. Deshalb kann es nicht verwundern, dass die meisten Geburtsmediziner und Kinderärzte in Deutschland kaum Erfahrungen mit dem Congenitalen Hyperinsulinismus haben.

„Um dennoch den betroffenen Kindern und deren Eltern künftig optimal helfen zu können, haben wir ein Netzwerk von Ärzten gegründet, die auf die Diagnostik und Therapie spezialisiert sind“, erklärt Prof. Dr. Klaus Mohnike, Oberarzt an der Magdeburger Universitätskinderklinik, Arbeitsbereich Pädiatrische Endokrinologie.

Die Tagung gemeinsam mit betroffenen Familien verdeutlichte die Probleme mit denen die Eltern bei seltenen Erkrankungen konfrontiert sind und die Notwendigkeit für eine internationale Zusammenarbeit zwischen spezialisierten Zentren. Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei angeborenem Hyperinsulinismus haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Neben dem molekulargenetischen Nachweis des Defektes stellt insbesondere die bildgebende F-DOPA-PET-CT-Untersuchung einen großen Fortschritt dar. Mit dieser bildgebenden Technik können millimetergroße betroffene Bereiche in der Bauchspeicheldrüse identifiziert werden, die die Ursache der schweren Unterzuckerung darstellen. Hierbei kann zielsicher der erkrankte Herd lokalisiert und gewebesparend entfernt werden. Bei einem Teil kann die Fokusentfernung sogar mit einem relativ kleinen Eingriff (Knopflochchirurgie) erfolgen. Die erkrankten Säuglinge sind nach der Operation geheilt und benötigen keine weitere Therapie. Chirurgische Partner im Netzwerk sind die Kinderchirurgen des Greifswalder Universitätsklinikums.

Weitere Auskünfte:
Prof. Dr. Klaus Mohnike
Universitätskinderklinik Magdeburg
Tel.(0391) 67 24 031 oder -105
E-mail: susann.empting@med.ovgu.de

Media Contact

Kornelia Suske idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer