Volkswirtschaftler analysiert Bankensysteme in Europa

In Luxemburg wird er weiter an der Forschung und Entwicklung von – wie er es nennt – „marktbasierten Bankengeschäften“ arbeiten und so erklären, wie Transaktionen der Banken durch den Druck des Marktes beschränkt werden.

Sein im Jahr 2013 im Verlag Oxford University Press erscheinendes Buch gehört zu einer Reihe von Veröffentlichungen, die auf ein vierjähriges, von Dr. Howarth geleitete Forschungsprojekt zurückgehen, an dem zehn Wissenschaftler aus acht verschiedenen Ländern mitgearbeitet haben. In dem Buch beschreibt Dr. Howarth, wie sich die Entwicklung der Bankensysteme und die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf eine Reihe europäischer Länder sowie auf die USA, Kanada und Japan nachvollziehen lassen.

„Wir haben ein Modell entwickelt, um zu beobachten, inwiefern Aktiva und Passiva der Banken den Kräften des Markts stärker ausgesetzt sind als je zuvor“, erklärt Howarth. „Bisher fehlten uns die analytischen Instrumente, um zu verstehen, warum sich die internationale Finanzkrise unterschiedlich auswirkte und warum Länder wie Deutschland, die meinten, weitgehend immun gegen die Krise zu sein, so schwer getroffen wurden … Meine Forschungsarbeit soll der Öffentlichkeit, die keine Expertise im Bankgeschäft besitzt, einzuschätzen helfen, wie sogar vermeintlich traditionelle Banken von der Krise zugrunde gerichtet wurden. Darunter sind auch Banken, die nicht im Investmentgeschäft tätig waren, einschließlich einiger deutscher öffentlicher Banken.“

Dr. Howarth ist der Auffassung, dass das Verständnis marktbasierter Bankgeschäfte ein wesentlicher Einstiegspunkt für die Analyse der zugrundeliegenden Logik und der Wirksamkeit der kürzlich auf EU-Ebene und internationaler Ebene unternommenen Anstrengungen ist, die Bankensysteme zu stabilisieren.

„In Luxemburg befinde ich mich in unmittelbarer Nähe zu den direkt in die politischen Entscheidungen für das europäische Banken- und Finanzwesen involvierten EU-Institutionen. An der Universität Luxemburg werde ich außerdem Gelegenheit haben, mit anderen Sozialwissenschaftlern zusammenzuarbeiten und den Zusammenhang zwischen Politik und Wirtschaft im europäischen Banken- und Finanzwesen zu untersuchen“, erläutert Dr. Howarth.

Neuveröffentlichungen (im Jahr 2013): Market Based Banking and the Financial Crisis, Oxford University Press, 2013.

Media Contact

Britta Schlüter idw

Weitere Informationen:

http://www.uni.lu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer