Übernimmt Private Equity einen DAX-Konzern?

Konstant hohe Mittelzuflüsse für die Private-Equity-Gesellschaften auf der einen, steigende Kaufpreise der Transaktionsobjekte auf der anderen Seite: Die Private-Equity-Branche befindet sich in einer anhaltenden Boom-Phase. Trotz zunehmender Schwierigkeiten, Investitionsobjekte mit hohen Renditeaussichten zu finden, sind die Aussichten nach Meinung der von Deloitte befragten Private Equity Manager für die kommenden Monate positiv. Vor dem Hintergrund der hohen Mittelzuflüsse rechnet die Mehrheit mit einem weiteren Anstieg des durchschnittlichen Transaktionsvolumens: weniger Käufe, dafür aber auf einem qualitativ höheren Niveau.

„In der aktuellen Private-Equity-Umfrage für das erste und zweite Quartal 2007 konnten wir einige neue Trends innerhalb der Branche feststellen“, stellt Karsten Hollasch, Partner Transaction Services bei Deloitte, fest. „Ein Beispiel hierfür ist die quantitative Angleichung von Unternehmenskäufen und -verkäufen.“ Erwarteten die Befragten in der Vergangenheit regelmäßig deutlich mehr Akquisitionen als Verkäufe, so scheint hier eine Korrektur eingeleitet worden zu sein. Nach Ansicht der PE-Manager wird auch die Bedeutung der Funds-of-Funds-Industrie zunehmen – wobei Dealvolumina und Liquidität weiter steigen. Die Neuauflage von Fonds wird nach Ansicht der Experten künftig nicht erschwert. Positiv bewerten die Befragten außerdem die gestiegene Akzeptanz ihrer Branche. Rückblickend habe die „Heuschreckendebatte“ der PE-Branche mehr genützt als geschadet, so die Mehrheit.

Private Equity

Der Private-Equity-Stimmungsindikator steigt in diesem Quartal auf
126 Punkte. Damit liegt das Barometer nur vier Punkte unter dem Allzeithoch von Anfang letzten Jahres. Positive Erwartungen bei gesamtwirtschaftlicher Lage und der eigenen Transaktions-Aktivitäten lassen den Index steigen. Besonders bemerkenswert: Unter den befragten Private Equity Managern befindet sich keiner, der hier schlechtere Rahmendaten prognostiziert.

Fokus: Die Übernahme eines DAX-Konzerns

Die nach wie vor hohen Mittelzuflüsse und die Verfügbarkeit von attraktiv gepreistem Fremdkapital heizen den Private-Equity-Sektor weiter an. Einem Kapitalüberhang in Milliardenhöhe stehen immer weniger rentable Investitionsobjekte gegenüber. Investitionen in Milliardenhöhe sind für PE-Häuser mittlerweile keine Ausnahme. Am Volumen scheitert eine DAX-Konzernübernahme durch eine Private-Equity-Gesellschaft somit nicht. Hauptsächlich der Widerstand von Vorständen und Aufsichtsräten sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sprechen in Deutschland bisher gegen eine Transaktion dieser Größenordnung.

Die Squeeze-Out-Regelung beinhaltet zwar das gesetzlich verbriefte Recht eines Investors auf den Erwerb von Minderheitsanteilen. Diese Möglichkeit hat aber nur derjenige, der zuvor 95 Prozent der Unternehmensanteile erworben hat. Dies legt die Latte für ein Squeeze-Out-Verfahren gegenüber den restlichen Aktionären sehr hoch.

Daneben spielen auch die in letzter Zeit gestiegenen Aktienkurse eine Rolle, welche die Übernahmekosten bereits im Vorfeld enorm in die Höhe treiben. „Insgesamt ergibt sich also eine ganze Reihe von Gründen, die nach Expertenmeinung zum Nicht-Zustandekommen einer Megatransaktion in Deutschland beigetragen haben“, resümiert Karsten Hollasch von Deloitte.

Die komplette Umfrage erhalten Sie auf Anfrage.

Über die Umfrage

Das Private Equity Team von Deloitte untersucht die Erwartungen und Aussichten der Branche durch eine sektorspezifische und regelmäßig vierteljährlich durchgeführte Studie, der Private Equity Survey. Zu ihren Markteinschätzungen für die nächsten beiden Quartale wurden mehr als 1.200 Investmentmanager der Private-Equity-Branche schriftlich befragt. Die Deloitte Private-Equity-Umfrage erscheint in den Ländern Australien/Neuseeland, Deutschland, Großbritannien, Hongkong/China, Israel, Italien.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen betreut Deloitte seit 100 Jahren Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus allen Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit rund 150.000 Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig, auch wenn es unter dem Namen „Deloitte“, „Deloitte & Touche“, „Deloitte Touche Tohmatsu“ oder einem damit verbundenen Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche Tohmatsu erbracht. Copyright © 2007 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

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