Konsumklima in Deutschland weiterhin frostig

GfK-Studie bescheinigt Rückkehr zur Verunsicherung

Der hohe Anstieg des Ölpreises und die harten Wahlkampfauseinandersetzungen haben in Deutschland offenbar Spuren hinterlassen. Wies die Stimmung der Verbraucher im Vormonat noch positive Tendenzen auf, so äußerten sich einer neuen GfK-Studie zufolge wieder deutlich mehr Personen bezüglich ihrer Einkommenserwartung und ihrem Konsumverhalten pessimistisch.

Laut Rolf Bürkl vom Marktforschungsinstitut GfK lässt sich aus den Ergebnissen der Umfrage ein weiterer interessanter Trend ableiten: „Während die persönliche Einkommens- und Konsumsituation immer noch von Verunsicherung geprägt ist, zeichnet sich bei den gesamtwirtschaftlichen Konjunkturerwartungen ein durchaus positiver Trend ab.“ Angesichts stabilisierter Arbeitsmarktdaten und der spürbaren Zuversicht im Vorfeld der Wahlen sei eine positive Grundstimmung entstanden, die angesichts des jetzt bekannten Wahlausgang allerdings Gefahr laufe, wieder einen Dämpfer zu erhalten. Erkenntnisse über die Auswirkungen der Wahl und der schwierigen Regierungsbildung erwartet sich Bürkl erst von der in einem Monat veröffentlichten Nachfolgebetrachtung.

Die pessimistischen persönlichen Einkommenserwartungen sowie die damit verbundene negative Anschaffungsneigung führt Bürkl gegenüber pressetext auf die hohen Energie- und Benzinkosten zurück. Sie würden die privaten Haushalte um 6,8 Mrd. Euro zusätzlich belasten (180 Euro pro Haushalt/Jahr) und sich entsprechend negativ auf das Konsumverhalten auswirken. Weiters habe die im Zuge der Wahlauseinandersetzung stattgefundene Diskussion über angebliche neue Streichlisten, eine im Raum stehende Mehrwertsteuererhöhung sowie das Steuermodell von Kirchhoff zu neuen Verunsicherungen bei den Verbrauchern geführt, die sich direkt am Stimmungsbarometer ablesen ließen.

Laut Rükl weiterhin prominent vorhanden ist ein starkes Stimmungsgefälle zwischen den alten und neuen Bundesländern. So weise der Osten eine bei weitem pessimistischere Stimmungslage bezüglich Einkommenserwartung, Konsumneigung und Konjunkturerwartung auf, wenngleich bei letzterer eine überproportionale Verbesserung zum Vormonat registriert werden könne. Darüber hinaus gäbe es auch ein leichtes Nord-/Südgefälle, so Rükl weiter, mit beispielsweise besseren Werten für das Bundesland Baden-Würtemberg gegenüber Nordrhein-Westfalen.

Media Contact

Martin Stepanek pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.gfk.de

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