Rating-Agenturen: Regulierung oder Kontrolle durch den Markt?

Informationen und Standpunkte zu aktuellsten Themen aus erster Hand kennzeichnen die Augsburger Universitätsqualifizierung zum RatingAnalysten / Der nächste Kurs startet am 14. Oktober 2005 / Anmeldung jetzt bereits möglich

Die Ausbildung zum zertifizierten RatingAnalysten am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg versteht sich seit jeher als Beitrag zur Förderung der Rating-Kultur in Deutschland und zur Professionalisierung des Ratings. Aus diesem Anspruch resultiert für die Qualifizierungsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Gewissheit, jeweils über die neuesten Entwicklungen im Rating-Bereich informiert zu werden, und zwar aus erster Hand. Dementsprechend stand der 10. Qualifizierungskurs im Zeichen der top-aktuellen und in der Fachpresse viel diskutierten Frage, ob und in welchem Umfang der Rating-Markt einer Regulierung und Aufsicht bedürfe bzw. ob – wie die etablierten Rating-Agenturen selbst meinen – der Markt selbst hier Qualität und Verlässlichkeit in hinreichendem Umfang sicherstelle. Aus, wie gesagt, erster Hand mit beiden Standpunkten vertraut gemacht wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Augsburger Rating-Qualifizierung jüngst durch Dr. Anne Strunz-Happe von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und durch Torsten Hinrichs von Standard & Poor’s.

Externe Ratings gewinnen immer mehr an Bedeutung, eine Kapitalbeschaffung auf den internationalen Finanzmärkten ist ohne das Rating einer großen Agentur kaum mehr möglich. Aufgrund der oligopolen Struktur der Ratingbranche – es gibt weltweit nur wenige große und namhafte Agenturen – wird immer wieder eine staatliche Regulierung der Ratingagenturen gefordert. Die Befürworter einer solchen Regulierung verweisen dabei v. a. auf die bestehenden Markteintrittsbarrieren und kritisieren die aus diesen Barrieren resultierende Marktmacht der etablierten Agenturen.

Verfahrenstransparenz und Unabhänigkeit durch Regulierung oder …

Die wesentliche Aufgabe der Regulierung, so vertrat Dr. Strunz-Happe den Standpunkt der BaFin, bestünde demnach darin, die Verfahrenstransparenz sowie die Unabhängigkeit und Integrität von Ratingagenturen zu gewährleisten. Dies könne über einen Verhaltenskodex geschehen, der von einer Arbeitsgruppe der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) erarbeitet werde. Mit ihm sollten insbesondere die Vergleichbarkeit und die Transparenz von Ratingentscheidungen verbessert werden, wobei die Bankenvertreter in diesem Kontext dafür plädierten, dass die Maßnahmen staatlicher Regulierung sich ausschließlich auf die Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Finanzmarktes konzentrierten.

… Qualitätsnachweis durch langjährige Markterfolge?

Torsten Hinrichs von Standard & Poor’s hielt dem entgegen, dass in seinem Haus die meisten der Anforderungen dieses Verhaltenskodex bereits heute gängige Praxis seien. Erfreulicherweise bestehe eine weitgehende inhaltliche Übereinstimmung des IOSCO-Codes mit dem S&P Code of Practises and Procedures. Verfahrensgrundsätze seien gewiss förderlich für das Vertrauen in den Ratingprozess, es stelle sich jedoch die Frage, wie viel Regulierung hier wirklich nötig sei. Der Markt vertraue auf die Reputation und auf die Qualität der Ratings, und diese Kriterien seien bislang über einen sehr langen Zeitraum hinweg nachweislich sehr aussagekräftig gewesen. Der Markt sei somit der beste Indikator für die Qualität der Ratings, und deshalb sollte jeder Regulierungsmechanismus in jedem Fall so marktnah wie möglich gestaltet werden.

Die Augsburger Universitätsqualifizierung zum Ratinganalysten

Angereichert durch die Diskussion solch aktueller Frage- und Problemstellungen auf dem sich rasch fortentwickelnden Gebiet des Ratings, werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Augsburger Qualifizierung zum RatingAnalysten in neun Modulen fundiert die theoretischen Grundlagen für Ratingverfahren sowie praxisorientierte Inhalte vermittelt. Das hohe Niveau dieser vor fünf Jahren mit Modellcharakter konzipierten und von Interessenten aus ganz Deutschland nachgefragten universitären Ausbildung wird durch hochqualifizierte Dozenten der Universität Augsburg sowie durch Vertreter namhafter Banken, Unternehmen und Verbände sowie der renommiertesten internationalen Ratingagenturen garantiert.

Anmeldung zur nächsten Qualifizierung jetzt bereits möglich

Das berufsbegleitend konzipierte Programm wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit finanzwirtschaftlichem und unternehmensanalytischem Hintergrund. Die 11. Qualifizierung startet am 14. Oktober 2005. Eine Anmeldung ist bereits jetzt möglich.

Kontakt und Anmeldung:
Dr. Walburga Sarcher
Universität Augsburg – ZWW
Universitätsstraße 16
86159 Augsburg
Tel. 0821/598-4026
walburga.sarcher@zww.uni-augsburg.de

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Klaus P. Prem idw

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