Vectron: Testfahrten im Kanaltunnel

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Hintergrund der Tests sind Bestrebungen von Eurotunnel, den Schienengüterverkehr durch den Ärmelkanal zu erweitern.

Die Tests wiesen die Kompatibilität der Lok mit den Systemen und Sicherheitsvorschriften des Kanaltunnels nach. Durchgeführt wurden sie mit einer Vectron AC-Lokomotive in Standardkonfiguration, bei der lediglich die beiden Stromabnehmer ausgetauscht wurden.

Die Messfahrten bestätigten, dass der Vectron mit Zügen von 1.350 Tonnen Anhängelast problemlos den Kanaltunnel mit seinen Steigungen von 11 Promille bedienen kann. Die Vectron-Lokomotive fuhr durch das französische Portal in den Tunnel ein. Es folgten Traktions-, Brems- und Stromabnehmertests.

In Folkestone, Großbritannien, verließ die Lok den Tunnel und kehrte im Anschluss nach Frankreich für eine zweite Testphase zurück. Ziel von Eurotunnel ist es, nicht mehr von sechsachsigen Speziallokomotiven abhängig zu sein, sondern auf vierachsige Standardmodelle zugreifen zu können, um den Schienengüterverkehr zwischen dem Kontinent und Großbritannien zu ermöglichen. Michel Boudoussier, stellvertretender Direktor der Groupe Eurotunnel SA, sagte dazu:

„Die Zulassung von neuen Schienenfahrzeugen ist die unerlässliche Ergänzung zum „Open Access“, den Eurotunnel eingerichtet hat. Ich bin glücklich, dass unsere enge Zusammenarbeit mit Siemens den Weg zu neuen internationalen Güterverkehren öffnet, die geeignet sind, die CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren. Die Tests sind sie ein Zeichen für den Beitrag von Eurotunnel zum Aufbau des Europas der Schiene“.

„Wir sind glücklich, dass es uns gelungen ist, auch hier die außergewöhnlichen Leistungen des Vectrons nachzuweisen. Getreu unseres Slogans „Creating corridors“ konnten wir zeigen, dass der Betrieb im Kanaltunnel mit einem Standardfahrzeug zuverlässig und absolut sicher durchgeführt werden kann“, erklärte Karl-Hermann Klausecker, CEO der Siemens Business Unit Locomotives and Components.

Mit den Vectron-Fahrten am vergangenen Wochenende gelang der Nachweis, daß eine den TSI-Richtlinien entsprechende Standardlokomotive ohne größere Änderungen (abgesehen vom Einbau des Zugsicherungssystems TVM) den geforderten Betrieb im und durch den Tunnel problemlos und sicher durchführen kann.

Eurotunnel (Euronext Paris: GET und London Stock Exchange: GETS) verwaltet die Infrastruktur des Kanaltunnels und betreibt zwei Arten von Shuttlezügen, Gütershuttlezüge, die Lastwagen transportieren, und Passagiershuttlezüge, die für Autos und Reisebusse bestimmt sind, zwischen Coquelles (Frankreich) und Folkestone (Großbritannien). Eurotunnel ist bis 2086 Inhaber der Konzession für den Kanaltunnel, das schnellste, zuverlässigste, einfachste und umweltschonendste Transportsystem für die Durchquerung der Meerenge des Pas-de-Calais. Innerhalb von 18 Jahren haben mehr als 284 Millionen Fahrgäste den Tunnel benutzt. Diese einzigartige Landverbindung ist eine lebenswichtige Verbindung zwischen dem Kontinent und dem Vereinigten Königreich geworden. Eurotunnel ist auch durch ihre Tochtergesellschaft Europorte im Schienengüterverkehr tätig, die eine breite Palette von integrierten Dienstleistungen im Schienengüterverkehr anbietet.

www.eurotunnelgroup.com

Europorte, 100%-ige Tochtergesellschaft der Groupe Eurotunnel, ist der erste private französische Betreiber, der 2004 eine Lizenz für die Entwicklung von Schienenverkehrsdienstleistungen in der gesamten Europäischen Union, erhielt. Europorte, spezialisiert auf den Schienengüterverkehr, ist im französischen und britischen Schienennetz aktiv. Mit mehr als 1.000 Beschäftigten liefert Europorte den Industrieunternehmen maßgeschneiderte Lösungen, indem sie ein integriertes Angebot unterbreitet, das alle Frachtsparten abdeckt: von der nationalen und internationalen Traktion bis zur Logistik, kundennahe Dienstleistungen für das Management von Anschlussgleisen und, nicht zu vergessen, die Aufgaben eines kundennahen Bahnbetreibers.

www.europorte.com

Redaktion
Ellen Schramke
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