Sauberes Schneiden von Glas: Laser-Prototypenanlage auf der Messe Glasstec

Das Forschungskonsortium MATRA unter der Koordination des Laser Zentrum Hannover e.V. hat eine Prototypenanlage entwickelt, mit der Flachglasscheiben und Hohlglas mittels Laserstrahlung getrennt werden können. Der Prototyp wird erstmalig auf der Sondershow „Glass Technology Live“ auf der Messe Glasstec (9.-13.11.04) in Düsseldorf vorgestellt.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Glasbauteile in einem Arbeitsgang getrennt werden, wobei die erreichbare Kantenqualität mit der polierter Glaskanten vergleichbar ist. Da keine Mikrorisse oder Splitter erzeugt werden, werden höhere Bauteilfestigkeiten als beim konventionellen Glasschneiden erreicht. Bei diesem Verfahren entfällt der Brechprozess und weitere Nachbearbeitungsschritte. Der Prozess ist absolut emissionsfrei und benötigt keine zusätzlichen Kühlmedien wie bei anderen Lasertrennverfahren. Somit kann das Trennen in der Prozesskette nach sensiblen Fertigungsschritten durchgeführt werden.

Das am Laser Zentrum Hannover e.V. entwickelte MLBA-Verfahren (Multiple Laser Beam Absorption) erlaubt das Trennen von Flach- und Hohlgläsern bis zu 12 mm Dicke. Weitere Vorteile des MLBA-Verfahrens sind das Schneiden von industriell relevanten Konturen (z. B. PKW-Spiegel und Fenster) und das simultane Schneiden von übereinander gestapelten Flachgläsern.

Zusammen mit den internationalen Partnern ARC International (Frankreich), Bottero S.p.A. (Italien), Schott Spezialglas AG (Deutschland) und Thales Optics (England) wird die Anlage im Rahmen eines Forschungsprojektes der Europäischen Union weiterentwickelt. Der Prototyp ist auf der Glasstec in Halle 11, Stand B 32 zu besichtigen. Das Forschungskonsortium unter dem Projektnamen MATRA (Machining of Transparent Materials by Multiple Absorption) finden Sie ebenfalls auf der Glasstec (Halle 11, Stand A42). Weitere Informationen zum Prozess und zum Prototypen erhalten Sie unter www.matra.laser-zentrum-hannover.de.

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